Heimatforscher stiftet Urkunden

Unter Dach und Fach: Der Eurener Heimatforscher Adolf Welter hat dem Trierer Stadtarchiv einen Fundus an Dokumenten zur Eurener Geschichte gestiftet. Nun warten die Unterlagen auf ihre wissenschaftliche Aufarbeitung.

Trier. Unermüdlich sammelt der Eurener Heimatforscher Adolf Welter Unterlagen und Dokumente über die Geschichte seines Ortes. Einen großen Bestand seiner Sammlung hat er nun dem Leiter des Stadtarchivs, Dr. Reiner Nolden, übergeben. Zum Teil handelt es sich um Material des Eurener Vereins für ortsgeschichtliche Forschungen, dessen Archiv während der Kriegszeit an unterschiedlichen Orten aufbewahrt wurde. Welter hat aber auch selbst Dokumente auf Flohmärkten gekauft. So zum Beispiel ein Schöffenbuch aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, das er auf einem Flohmarkt in Thionville entdeckt hat. Historiker Rainer Nolden erläutert, dass es in solch einem Buch meist um Streitigkeiten um Wege und Grundstücke gegangen sei. Sie wurden chronologisch aufgezeichnet und lagerten meist in Pfarrbüros oder Schulen. "So etwas ist ein interessanter Zufallsfund," sagt Nolden. Ebenfalls auf großes Interesse des Historikers stieß das Haushaltsbuch eines Bauern aus dem 18. Jahrhundert. "Aus solchen Büchern kann man zum Beispiel Erkenntnisse über die Alltagssprache dieser Zeit erfahren," sagt Nolden und verweist auf ein aktuelles Projekt der Sprachwissenschaftler an der Universität Trier. Außerdem sind in der Sammlung Gerichte, Testamente, Lohnbücher und Einquartierungslisten - eine Fundgrube für die Untersuchung der örtlichen Alltagsgeschichte der vergangenen zwei Jahrhunderte. Nun werden die Bestände im ersten Schritt katalogisiert, erläutert Rainer Nolden. Dann können sich interessierte Historiker mit dem Material auseinandersetzen.

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