Klartext: Tanke, Tanke und kein Ende

Trier. · Eigentlich dachte unser Autor, das Thema Tankstelle in der Ostallee sei nach dem Stadtratsbeschluss jetzt ein für alle mal erledigt. Da könnte er sich aber getäuscht haben. Dass es noch Rettung für die Tanke gibt, ist dennoch unwahrscheinlich.

 Michael Schmitz

Michael Schmitz

Foto: Klaus Kimmling

Endlich ist das Thema Tankstelle in der Ostallee durch, dachte ich noch am Dienstagmorgen. Nicht, weil ich der Tankstelle Böses wollte (auch wenn ich nicht zu ihren Befürwortern zähle), sondern weil ich die Streitereien nicht mehr hören konnte. 2011 wurde schon eine intensive Debatte über das Thema geführt. Alle Argumente wurden dann in den vergangenen Wochen noch einmal ausgetauscht. Und alle möglichen falschen Behauptungen übrigens auch. Mit dem Tankstellen-Beschluss des Stadtrates, der am Montag einen Antrag der Unabhängigen Bürgervertretung Trier (UBT) zur Verlängerung der Pacht mit deutlicher Mehrheit ablehnte (41 gegen 11 Stimmen) , schien das Thema nun erledigt. Wenn der Stadtrat sich nämlich mit einem Antrag befasst hat, kann dazu in den nächsten sechs Monaten keine Fraktion mehr einen Antrag einbringen. Da der Pachtvertrag Ende des Jahres ausläuft, dürfte diese Frist kaum reichen, um am Ende der Tankstelle noch einmal etwas zu ändern.

Kaum hatte ich einen entsprechenden Satz im Internet-Netzwerk Facebook losgelassen, wurde mir dort auch schon ein Link angezeigt, der das Gegenteil bedeuten könnte. Es gibt nämlich eine Online-Petition "Gegen die Schließung der Aral-Tankstelle in der Ostallee". Bis zum vergangenen Sonntag war dort kaum etwas passiert, es gab weniger als 100 Unterzeichner. Erst als die Berichterstattung über den Stadtratsbeschluss erfolgte, ging die Zahl schlagartig in die Höhe. 200, 300, 400 Unterschriften innerhalb eines Tages. Mittlerweile (Stand Samstagnachmittag) sind es rund 560. Das Tempo neuer Unterschriften hat sich allerdings schon wieder stark verlangsamt. Rund zehn Prozent der Unterzeichner kommen auch nicht aus Trier selbst, spielen deshalb für die Petition an den Stadtrat ohnehin keine Rolle. Es scheint also, als sei die Erregung deutlich geringer als noch vor sechs Jahren, als sich Gegner und Befürworter wüst beschimpften und Stadtratsmitglieder regelrecht angemacht wurden. Eine große rechtliche Wirkung haben Petitionen ohnehin nicht. Der Stadtrat kann sie auch einfach zur Kenntnis nehmen, und das war's dann.

Vermutlich wird es auch so laufen, zumal man Zahlen ja immer auch in Relation setzen muss. Selbst wenn 1000 Unterschriften Pro Tanke zusammenkommen, dann haben auch rund 66.000 andere Trierer (bezogen auf die Wahlberechtigten) nicht unterschrieben.

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