Täglich Trier: Der Stammtisch im Internet

Trier · Viele Internet-Kommentare zum Fall Tanja Gräff sind widerlich: Besserwisser und Verschwörungstheoretiker tummeln sich im Netz, findet unser Redakteur Michael Schmitz.

 Michael Schmitz

Michael Schmitz

Foto: Klaus Kimmling

Egal wo man in Trier in diesen Tagen unterwegs ist, es gibt nur ein Gesprächsthema: den Fund der sterblichen Überreste von Tanja Gräff. Der Vermissten-Fall hat acht Jahre lang die Menschen in der Region Trier und weit darüber hinaus bewegt, und er bewegt sie noch immer. Im Internet laufen die Diskussionsseiten über von Kommentaren. Viele Menschen äußern ihr Mitgefühl mit Tanja Gräffs Mutter, verbunden mit einer gewissen Erleichterung darüber, dass es nun zumindest (traurige) Gewissheit über das Schicksal ihrer Tochter gibt - auch wenn die Todesumstände wenige Tage nach dem Fund natürlich noch nicht aufgeklärt sind. Kontrovers diskutiert wird über die Rolle der Behörden. Und dabei zeigt sich leider ein Trend, der gerade in Internetdebatten häufig zu beobachten ist: Besserwisserei. Einige Kommentatoren tun geradezu so, als hätten sie schon immer gewusst, wo man hätte suchen müssen, werfen der Polizei absichtliche Fehler vor, mixen Fakten und Fiktion zu teils abenteuerlichen Verschwörungstheorien. Die sozialen Netze, die ja durchaus nützlich und unterhaltsam sein können, werden dadurch zum virtuellen Stammtisch. Schade.

Täglich Trier - hier lesen Sie, was heute ansteht in der Moselstadt, was los ist, worüber die Leute reden. Diskutieren Sie mit!

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