Lauter Balaawer

Vorab für Zugezogene und andere Nicht-Trierer: "Lauter Balaawer" bedeutet so viel wie "Überall Lärm". Und genauso kommt es mir in den vergangenen Wochen vor.

Lärmquelle Nummer eins: Handwerker in der Umgebung meines trauten Heims. An allen Ecken wird gehämmert, gebohrt, gefräst und gesägt. Ist ja grundsätzlich schön, wenn die Niedrigzinsphase genutzt wird, um Dächer neu zu decken, Dachgeschosse auszubauen oder endlich mal energetisch zu sanieren. Aber muss das schon morgens um 7 Uhr losgehen und sich auch über komplette Samstage erstrecken? "Die machen das ja überwiegend in Nachbarschaftshilfe", glaubt meine Bärbel. Da müsse man eben zu Uhrzeiten werkeln, wenn die helfenden Nachbarn nicht ihrem eigentlichen Job nachgehen. Aha. Dann scheint einer der Bauherren in europäischen Dimensionen zu denken. Denn zu dessen Haus rücken die Helfer immer in einem Kleinbus mit polnischem Autokennzeichen an. Lärmquelle Nummer zwei: Unsere lieben Freunde von der US Air Force. Die jagen in letzter Zeit mit ihren Kampfjets im Tiefflug übers Moseltal, dass einem angst und bange wird. Ja, ist denn schon wieder Kalter Krieg oder was? Bärbel hat auch in diesem Fall eine Erklärung parat. Das sei bestimmt eine Form von Nato-partnerschaftlichem Austausch. Die deutsche Luftwaffe absolviert ja Trainingsflüge in Arizona. Also machen die Amis ihre Trainingsflüge bei uns. Nur eben mit dem Unterschied, dass wir mehr dicht besiedelte Wohngebiete als Wüsten haben und dass ein Eurofighter gemessen an einer F-16 geradezu ein luftfahrttechnischer Leisetreter ist. Liebe laute Nachbarn und Partner: Heute könnt ihr mich ausnahmsweise mal nicht nerven. Ich bin nämlich beim Viezfest auf dem Domfreihof. Prost!

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