Leute, wählt doch einfach mich!

Da wollte ich mich mit Vehemenz in einen Wahlkampf stürzen - und musste dann erfahren, dass es gar keinen gibt.


Trier bekommt einen Seniorenbeirat. Das habe ich im Volksfreund gelesen, der Stadtrat hat es so beschlossen. Ganz ehrlich: Ich habe mich sehr gefreut - und war sofort startklar. Denn auf diese Chance habe ich gewartet. Ich bin ideal für diesen Beirat, denn ich bin Senior, bin aktiv und liebe meine Heimatstadt. Der Wahlkampf kann beginnen, sagte ich mir.
Denn ich war mir sicher, dass die Zahl der Kandidaten sehr groß sein wird. Und das neue Gremium hat nur 19 Sitze.
Jupp, sagte ich mir, dieser Kampf wird sehr hart. Ich muss die Trierer überzeugen. Reden halten. Geschenke verteilen. Porzen mit meinem Konterfei anfertigen.Doch wie immer holte meine Bärbel mich zurück auf den harten Boden der Realität. Lies doch bitte mal richtig, was da steht, sagte sie. Nicht das Volk wählt den Seniorenbeirat. Der Oberbürgermeister und die Fraktionen im Stadtrat wählen aus, der Stadtrat bestätigt - fertig ist der Seniorenbeirat.

Deshalb: Lieber Herr Leibe, falls Sie meine Kolumne lesen sollten (was Sie selbstverständlich tun): Nehmen Sie mich mit! Schlagen Sie mich vor! Ich schenke Ihnen auch die bisher einzige existierende Porz mit dem Aufdruck "Jupp for President". Schönes Wochenende!

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