Richtig gut gerüstet in die Touristen-Saison

Vor ein paar Tagen hab ich fast frohlockt. Da kurvte morgens nicht nur auf dem Hauptmarkt ein Laster mit Baugerüst-Elementen herum, sondern auch einer vor dem Dom! Noch ein historisches Bauwerk mehr, das "verpackt" wird?

Das wäre ein echter Knüller, zumal wir jetzt schon kaum zu toppen sind: St. Paulin eingerüstet, die Welschnonnenkirche ebenfalls, bald ist auch der Turm von St. Gangolf hinter einer gewaltigen Metallgestänge-Konstruktion verschwunden - und nun auch noch die Kathedrale?

Aber nein. Das Gerüst ist im Inneren montiert worden. Genau gesagt, im Westchor, also quasi hinter dem Domstein. Dort werden ja die lebensgroßen Seligenfiguren von Peter Friedhofen, Blandine Merten und Rosa Flesch aufgestellt und morgen, am Sonntag von Bischof Stephan Ackermann gesegnet. Das hat mir ein Mitarbeiter der Domaufsicht geflüstert, der übrigens ausgesprochen freundlich war (und das wohl nicht nur, weil ich gerade kein Indianerkostüm anhatte).

Auch wenn das Dom-Innengerüst bald wieder verschwindet: Trier ist sprichwörtlich bestens gerüstet für die kommende Touristen-Saison. Außer drei hochkarätigen Kirchen sind ja bereits die Kaiserthermen zugebaut, bald folgt noch die Palastgarten-Seite des Kurfürstlichen Palais (letzter Abschnitt der Fassaden-Sanierung) und im Sommer bestimmt auch wieder die Westseite der Konstantin-Basilika zwecks Arbeiten an den römischen Außenmalereien.

Des einen Leid ist bekanntlich des anderen Freud. Wenn sich die Fotografen ärgern, weil sie Triers Schokoseiten nicht unverhüllt ablichten können, so freuen sich wenigstens die Gerüstbauer: Die haben Hochkonjunktur! Prost!

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