Ampelanlage soll Situation für Radfahrer am Hauptbahnhof in Trier verbessern
Trier · Alle Jahre wieder hat die Stadt versprochen, die Führung des Radverkehrs im Bereich des Hauptbahnhofs zu verbessern. Nun setzte sie einen Teil um: Eine neue Ampelschaltung in der Bahnhofstraße weist Radfahrern den direkten Weg in die Theodor-Heuss-Allee. Doch es besteht weiter Optimierungsbedarf, wie auch das Rathaus einräumt.
Wer bislang regelkonform vom Hauptbahnhof in Richtung Porta Nigra radeln wollte, musste einige Umwege in Kauf nehmen: Von der Bahnhofstraße führte die Route über die Bismarck- und Moltke- in die Roonstraße und von dort aus in die Theodor-Heuss-Allee.
Nicht nur für ortsunkundige Pedaltreter kam diese Streckenführung einem veritablen Himmelfahrtskommando gleich, weshalb sich die meisten diesem nicht aussetzten.
Seit Jahren schon gab es Forderungen, Radfahrern den direkten Weg von der Bahnhofstraße über die Ostallee in die Theodor-Heuss-Allee zu ebnen. Der war bislang Bussen vorbehalten. Nun wurde die Busspur in der Bahnhofstraße auch für den Radverkehr geöffnet. Zwar fehlen noch die entsprechenden Markierungen auf der Fahrbahn, doch eine eigens installierte Fahrradampel kündet von den Veränderungen.Paralleles Signal zum Busverkehr
"Das Radsignal wird parallel zum ÖV-Signal geschaltet", erläutert die Stadt auf Anfrage. Soll heißen: Fordert ein Busfahrer über Funk für sich freie Fahrt an, springt die Fahrradampel auf Grün. Kommt kein Bus, müssen Radfahrer eventuell etwas länger warten. Allerdings soll die im Asphalt eingelassene Induktionsschleife, von der auch jene Busse profitieren, die nicht über Funk die Ampel für den öffentlichen Verkehr beeinflussen können, sicherstellen, dass Radfahrer nicht vergebens warten.
Für Alltagsradler und auch Radtouristen, die am Hauptbahnhof ankommen und von dort aus Richtung Innenstadt möchten, ist die Freigabe der Busspur in jedem Fall eine Verbesserung.
Probleme könnte es jedoch für jene geben, die von der Theodor-Heuss-Allee in die Christoph- und von dort in die Balduinstraße abbiegen möchten. Lange Zeit war diese linke Abbiegespur ebenfalls dem Busverkehr vorbehalten, dann wurde sie für Auto- und Radfahrer freigegeben.
"Alle Verkehrsteilnehmer können das Grünsignal über die im Asphalt eingelassene Induktionsschleife anfordern", erläutert die Verwaltung und ergänzt: "Hierbei reagiert die Schleife nicht auf Druck, sondern auf eine Magnetfeldverstimmung." Diese "Verstimmung" sei bei einem Auto aufgrund der "größeren metallischen Masse" erheblich größer als bei einem Radfahrer. Die Induktionsschleife könne jedoch "empfindlicher einstellt werden, damit diese auch auf Radfahrer reagiert".
Linksabbieger brauchen Geduld
Könne? Die besagte Induktionsschleife werde "geprüft und gegebenenfalls neu kalibriert oder im Schadensfall erneuert". Vereinfacht gesagt: Linksabbiegende Radfahrer müssen wohl noch etwas Geduld mitbringen, sollten sie allein auf der Abbiegespur stehen und weder ein Bus noch ein Auto in Sicht sein, die für ausreichend "Verstimmung" des Magnetfelds sorgen könnten.
Wie überhaupt die neue Ampelanlage nur ein erster Schritt ist. Die verbesserte Führung der Radfahrer vom Hauptbahnhof in Richtung Innenstadt sei ein "sehr wichtiger Baustein des Radverkehrskonzeptes", erklärt die Stadt, und dass Planungen hierzu im Laufe dieses Jahres erstellt würden.
Wann diese Planungen dann umgesetzt werden, ist allerdings noch offen.