Triers erste Museums-AG: Stadtgeschichte und Kunstwerke auf dem Stundenplan

Trier · Das Stadtmuseum Simeonstift hat in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Gymnasium die erste Trierer Museums-AG ins Leben gerufen: Rund zehn Kinder zwischen zehn und 13 Jahren lernen im Rahmen ihrer Ganztagsbetreuung nicht nur die Geschichte ihrer Stadt, sondern auch künstlerische Techniken kennen. Das Museum hofft auf Nachahmer.

 Tüfteln und Werkeln in der Museumswerkstatt: In der AG können die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Foto: Stadtmuseum Simeonstift

Tüfteln und Werkeln in der Museumswerkstatt: In der AG können die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Foto: Stadtmuseum Simeonstift

Foto: (h_st )

Immer donnerstags steht für zehn Schüler des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) ein besonderer Termin auf dem Stundenplan. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Anja Fritzsch tauschen die Kinder am Nachmittag die gewohnte Schulbank gegen einen ganz besonderen Lernort ein: Im Stadtmuseum Simeonstift schauen sie nicht nur Gemälde und Statuen an, sondern lernen in der Museumswerkstatt durch eigenes Ausprobieren die Techniken kennen, mit denen Kunstwerke entstanden sind.
Die Museums-AG ist eine Premiere in Trier. Die Kunstlehrerin Anja Fritzsch kam mit der Idee auf das Stadtmuseum zu, um ihren Schülern ein hochwertiges Angebot im Rahmen der Ganztagsbetreuung zu bieten: "Mir ist es wichtig, schon jungen Schülern die Chance zu bieten, ihre Wahrnehmungskompetenz vor dem echten Kunstwerk zu stärken und den alltäglichen Museumsgang als kulturelle Ressource für sich zu entdecken - so selbstverständlich wie für andere das Fußballspiel." Im Museum rannte sie mit dem Vorschlag einer regelmäßigen Museums-AG offene Türen ein: "Wir sind glücklich, dass unsere stetigen Bemühungen, die Programme des Museums in die Schulen zu bringen, mittlerweile gefruchtet haben", erklärt Museumsdirektorin Elisabeth Dühr.Stärken erkennen und fördern


Die Kunsthistorikerin Juliane Kjølsrud und Anja Fritzsch betreuen die kleine Gruppe in den wöchentlichen Treffen gemeinsam. "Es ist eine Wohltat, so langfristig und individuell mit den Kindern zu arbeiten", erklärt Kjølsrud. "So ist es möglich, Begabungen und Stärken intensiver zu fördern, als das in einem einmaligen Workshop möglich ist. Man lernt die Kinder kennen." Auch die teilnehmenden Schüler sind begeistert von den regelmäßigen Treffen: "Das ist meine Lieblings-AG, weil man sich kreativ richtig austoben kann und seine eigenen Kunstwerke erschafft", sagt die zwölfjährige Lina Sandberger. In drei verschiedenen Blöcken beschäftigt sich die AG mit Trierer Kunst und Geschichte: Den Anfang machte das Thema "Skulptur", danach folgen "Malerei" sowie "Druck und Fotografie". Anschauungsmaterial zu diesen Themen findet die Gruppe reichlich: Nicht nur im Museum, auch in der Trierer Innenstadt gehen die Schüler unter professioneller Anleitung auf kunsthistorische Spurensuche.
Das Angebot einer langfristigen Museums-AG steht auch anderen Schulen aus Trier offen: "Wir würden uns freuen, wenn diese Idee Nachahmer findet", sagt Elisabeth Dühr.

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