150 Jahre Beistand und Hilfe

Schweich · Menschen in Not beizustehen und damit die Liebe Gottes sichtbar zu machen: Diese Aufgabe erfüllen die Schwestern der Franziskanerinnen vom heiligen Josef seit 150 Jahren in Schweich. Der einst in der Moselstadt gegründete Orden ist heute weltweit tätig.

 Joachim Wagner, zweiter Vorsitzender des Schweicher Kirchengemeinderats, Oberin Schwester Ana und Schwester Gabriela erinnern sich an die Geschichte der Franziskanerinnen vom heiligen Josef. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Joachim Wagner, zweiter Vorsitzender des Schweicher Kirchengemeinderats, Oberin Schwester Ana und Schwester Gabriela erinnern sich an die Geschichte der Franziskanerinnen vom heiligen Josef. TV-Foto: Stefanie Frese-Schwarz

Foto: Stefanie Frese-Schwarz (sfs) ("TV-Upload Frese-Schwarz"
 Das Hospital St. Josef in der Klosterstraße 5 in Schweich ist 1869 von den Franziskanerinnen vom heiligen Josef erbaut worden. Seit 1965 ist in dem Gebäude ein Altenheim untergebracht.

Das Hospital St. Josef in der Klosterstraße 5 in Schweich ist 1869 von den Franziskanerinnen vom heiligen Josef erbaut worden. Seit 1965 ist in dem Gebäude ein Altenheim untergebracht.

Foto: Stefanie Frese-Schwarz (sfs) ("TV-Upload Frese-Schwarz"

Schweich Das Altenheim St. Josef kennt jeder in Schweich. Träger der Einrichtung ist die Franziskanerinnen vom heiligen Josef Seniorenhilfe GmbH. Sie führt die Werke der Schwestern vom Orden der Franziskanerinnen vom heiligen Josef in Schweich fort.
Drei Schwestern der Kongregation leben heute noch hier: Schwester Barbara, Schwester Gabriela und die Oberin Schwester Ana aus Brasilien. Sie erzählen von der Gründung des Ordens und seiner Entwicklung bis in die heutige Zeit. Im Jahr 1867 kam Schwester Al-phonsa Kuborn aus Luxemburg nach Schweich. Dort hatten fünf alleinstehende Frauen ihr Vermögen der Pfarrkirche gestiftet, um damit Armen und Kranken zu helfen und ein Hospital zu errichten.
Schwester Alphonsa gründete mit ihnen die Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Franziskus, die ihren Sitz im Gründungshaus in der Schweicher Sommergasse hatte. Das Hospital St. Josef wurde 1869 erbaut. Während des Kulturkampfes zwischen Staat und Kirche Ende des 19. Jahrhunderts verließen die Schwestern Schweich und gründeten neue Niederlassungen in den Niederlanden. In dieser Zeit übernahmen die Waldbreitbacher Franziskanerinnen das Hospital.
1963 kam die Gemeinschaft, die seit 1940 Franziskanerinnen vom heiligen Josef heißt, zurück nach Schweich. Das Hospital wurde geschlossen und als Altenpflegeeinrichtung St. Josef weitergeführt. In den Folgejahren entstanden in Brasilien, Angola und Honduras Niederlassungen der Ordensgemeinschaft. Die Schwestern arbeiteten in Leprakolonien und halfen den Armen im Bürgerkriegsland.
Neben der Gesundheitsfürsorge war auch die Alphabetisierung eine wichtige Aufgabe. Die Schwestern gründeten Hospitäler, ambulante Krankenpflegestationen, Kindergärten und Schulen.
Weltweit gehören über 300 Schwestern zur Gemeinschaft. Heute liegt der Sitz des Generalats, des Haupthauses der Franziskanerinnen, in Brasilien. Die Kongregation hat seit dem Februar 2017 auch sechs Novizinnen: vier junge Frauen aus Brasilien, eine aus Honduras und eine aus Angola wollen dem Orden der Franziskanerinnen vom heiligen Josef angehören.
Die Schwestern in Schweich arbeiten im Altenheim St. Josef. Sie sind in der Gemeinde integriert und engagieren sich in der Zusammenarbeit mit den Kindergärten und den Jugendlichen, zum Beispiel während der Firmvorbereitung. Die katholische Kirchengemeinde, die Stadt Schweich und die Kongregation unterstützen sich gegenseitig: Das Altenheim St. Josef ist ein Wahllokal der Stadt Schweich.

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