1958 füllte sich erstmals der See

Reger Andrang herrschte am Sonntag auf dem Damm der Riveris-Talsperre: Der Trierer Trinkwasserspeicher hatte 50. Geburtstag. 1958 lief dort zum ersten Mal "die Wanne voll". Gemeinsam mit der Gemeinde Riveris, die vor 800 Jahren erstmals urkundlich erwähnt worden war, hatten die Stadtwerke Trier zum Mitfeiern eingeladen.

Riveris. (red) Rund 6500 Besucher folgten der Einladung der Trierer Stadtwerke und informierten sich rund um die Geschichte und die Funktionsweise der Talsperre.275 Stufen führen in den Kontrollgang am Fuß des Talsperrendamms. 275 Stufen, die für die Besucher zur Trainingseinheit wurden, denn wer sie hinab gestiegen war, musste schließlich auch wieder hochklettern. Unten im Kontrollgang befand sich in 50 Metern Tiefe eine der fünf SWT-Info-Stationen, wo den Besuchern die Trie rer Trinkwasserversorgung erläutert wurde. Neben diesen allgemeinen Informationen über den Trierer Trinkwasser kreislauf gab es noch einene Kurzfilm über die Geschichte der Riveris-Talsperre. Möglich war auch ein schwindel erregender Blick in den 50 Meter tiefen Schieberschacht. "Außerdem können sich die Besucher bei Live-Analysen des Laborteams von der hervorragenden Qualität unseres Rohwassers aus der Talsperre überzeugen", erklärte Christian Girndt, Leiter des SWT-Wasserwerks. Großes Interesse fanden auch die Modelle der Talsperre. An ihnen konnten die Besucher einen Blick in das Innere der Talsperre werfen und den Weg des Rohwassers bis ins Wasserwerk Trier-Irsch verfolgen. Ein besonderes Fest war es auch für zwei Zeitzeugen, die sich nach 50 Jahren erstmals wieder in Riveris trafen: Stadtwerke-Oberingenieur a.D. Robert Mertes und der bauleitende Ingenieur der ehemaligen Siemens-Schuckert-Werke, Martin Winkler, waren einst maßgeblich am Bau des Trinkwasser-Reservoirs beteiligt gewesen. Nun überzeugten sie sich an ihrer alten Wirkungsstätte von den technischen Neuerungen der Talsperre und schwelgten in gemeinsamen Erinnerungen. Winkler, der in Erlangen wohnt und zum ersten Mal seit der Inbetriebnahme wieder an der Riveris-Talsperre weilt, erinnert sich bei seinen ersten Schritten auf dem Damm noch gut an das Bild des Stausees nach der Inbetriebnahme. "Rein äußerlich scheint sich nicht viel geändert zu haben. Aber die Technik wurde in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt", sagte der 86-Jährige. EXTRA Die Riveris-Talsperre liefert das Rohwasser für die Trierer Trinkwasserversorgung. Über eine höhenverstellbare Entnahmeeinrichtung wird das Wasser aus dem See entnommen und fließt anschließend durch eine rund sechs Kilometer lange Leitung zum SWT-Wasserwerk in Trier-Irsch. In den Filterbecken wird dort das Talsperrenwasser zu Trinkwasser aufbereitet und in Behältern gespeichert. Von dort geht es über ein rund 650 Kilometer langes Versorgungsnetz in die Trierer Haushalte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort