80 Jahre und schwungvoller denn je

Mit einem zweitägigen Fest feierte der Gesangverein Schleidweiler sein 80-jähriges Bestehen. Stimmungsvoller Höhepunkt war ein Konzertabend unter Mitwirkung geladener Gastchöre, an dem auch langjährige Mitglieder geehrt wurden.

Zemmer-Schleidweiler. (ae) "Wo man singt, da lass dich nieder", dieser Einladung war ein großes Publikum gefolgt, um im Bürgerhaus Schleidweiler den 80. Geburtstag des Gesangvereins Schleidweiler zu feiern. "Eigentlich gehört man in diesem Alter zu den Senioren, aber dieser Jubilar ist vitaler und engagierter denn je", gratulierte Wolfgang Reiland, Bürgermeister der VG Trier-Land. Das stellten die 17 Frauen und neun Männer denn auch gleich unter Beweis - mit einer musikalischen Reise in die Gründungszeit. "Die Goldenen Zwanziger waren die Zeit des Charleston und der Bubiköpfe" erinnerte Melitta Wallenborn, Zweite Geschäftsführerin des Vereins, mit Verweis auf die von Schülerinnen des AMG gezeichnete Saaldekoration.Der Ortsbügermeister appelliert an den Nachwuchs

"Vor allem war Gesang sehr populär, viele damals entstandene Lieder sind bis heute Evergreens". Als Beispiele stimmte der Chor unter Klavierbegleitung von Stephan Kreutz "Memory", "Wochenend und Sonnenschein" sowie "Valencia" an. Die schönen Stimmen, besonders aber Schwung und Temperament der Sängerinnen und Sänger begeisterten das Publikum. Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid bedankte sich bei ihnen für den Idealismus, mit dem sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt des Liedguts sowie des kulturellen Lebens im Ort geleistet hätten. Er appellierte aber auch an potenziellen Nachwuchs, das Engagement weiterzuführen: "Lieder öffnen den Blick auf das Herz einer Nation, es kann multikulturell verbindend sein, zu singen". Gedanken um die Zukunft macht sich auch Sängerin Sissi Cordie, denn sie hat schon einmal erlebt, "dass es überall zu wenig Mitglieder gab". Genauer gesagt im Kirchenchor und dem 1927 als Männerchor gegründeten Vorläufer des heutigen Gesangvereins, weswegen beide 1977 zu einem gemischten Chor vereint wurden.Sänger mussten damals Holz zu den Proben mitbringen

Von ihrem Vater, der 1927 Gründungsmitglied war, weiß Sissi Cordie, dass das nicht die einzigen Schwierigkeiten waren: "In der Gründungszeit waren die Leute arbeitslos und hatten kein Geld." Auch nach dem Krieg habe Not geherrscht, die Sänger hätten Holz zu den Proben im Gasthaus mitbringen müssen, um es warm zu haben. All das ist längst überwunden, im Vordergrund steht die Freude an Musik und Gemeinsamkeit. Der erste Vorsitzende Gerd Heinz ist entsprechend stolz auf das rege, von wöchentlichen Proben, Festgestaltungen und Sängerfahrten geprägte Vereinsleben sowie den Austausch mit anderen Musikern. So dem Männerchor Schleidweiler-Zemmer, den gemischten Chören Gimbweiler und Burgen sowie den Musikvereinen Sirzenich, Kordel und Rodt, die am Festabend das "Geburtstagskind" mit einem mitreißenden Reigen an traditionellem und modernem Liedgut ehrten.Ehrungen gab es auch für langjährige Mitglieder aus der Hand von Rudolf Roth, dem Zweiten Vorsitzenden des Kreischorverbandes Trier-Saarburg. Urkunden für 50 Jahre erhielten Gerda Wallenborn, Sissi Cordie, Theodora Koster, Elisabeth Peil und Karoline Gaspers, für 40 Jahre Anneliese Schönhofen und Gisela Pernack, für 25 Jahre Stefan Coster, Markus Pernack, Gerd Hansen, Walter Densborn, Theo Koster, Elisabeth Wollscheid, Marianne Huber und Elfriede Betzholz.

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