Aacher begeben sich auf historische Spurensuche

Aach · 1943 wurden die letzten jüdischen Mitbürger aus Aach deportiert. Nur noch ein Friedhof und die zu einem Wohnhaus umgebaute ehemalige Synagoge erinnern daran, dass in der Gemeinde Christen und Juden über Jahrhunderte hinweg zusammengelebt haben.


Nun haben sich rund ein Dutzend Interessierte zusammengefunden, die sich auf historische Spurensuche in ihrem Heimatort begeben wollen. Matthias Schmitz, Pastoralreferent im Dekanat Schweich-Welschbillig, ist zufrieden mit der Resonanz auf die Einladung zum ersten Treffen des Arbeitskreises. "Das war mehr, als ich erwartet habe", sagt er. Das Dekanat hatte sich am Forschungsprojekt über das Leben in Aach beteiligt. Bei der Auswertung der Fragebögen und der Interviews mit Aachern war die jüdische Geschichte des Orts immer wieder als Thema genannt worden.
Eine Gruppe Interessierter hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, Zeitzeugen-Interviews auszuwerten. Eine weitere möchte Zeugnisse und Spuren der jüdischen Geschichte sammeln und sichern. Zudem soll in Archiven geforscht werden, was aus den Menschen wurde, die aus ihrer Heimat flüchten mussten oder die deportiert worden sind.
Bei der nun beginnenden Suche werden die Aacher auch von den Soziologieprofessoren Alois Hahn und Waldemar Vogelgesang unterstützt.
Ende Februar soll es nach Auskunft von Matthias Schmitz ein nächstes Treffen geben. Was später einmal mit den Ergebnissen der Arbeit der Spurensucher wird, steht bisher noch nicht fest. Einen Antrag auf Verlegung von sogenannten Stolpersteinen hatte der Gemeinderat Aach zurückgestellt. Die Stolpersteine werden versehen mit den Lebensdaten der aufgrund der Herrschaft der Nationalsozialisten ums Leben gekommenen Menschen vor deren letzter bekannter Wohnung verlegt. har

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