Abschied eines Lehrers, Seelsorgers und Beraters

Die Ära "Schulleiter Heimig" ist zu Ende. In der Aula der Waldracher Regionalschule wurde der Pädagoge, der immer ein offenes Ohr für die Schüler hatte, in den Ruhestand entlassen.

Waldrach. (kat) Abschied nehmen fällt schwer: 42 Jahre lang war Rainer Heimig Lehrer in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer. Erst war er an der damaligen Grund- und Hauptschule Osburg beschäftigt und zuletzt sieben Jahre "Chef" an der Grund- und Regionalschule Waldrach/Osburg. Vor zahlreichen Gästen zog der 64-Jährige eine grobe Bilanz seines Lehrerlebens: Zwischen 1965 und heute liege ein gewaltiger Unterschied, sagte Heimig. Auf Aufzählungen wolle er verzichten, da dies den Rahmen der Feier sprengen würde. Im Grunde seien Veränderungen gut, denn Schule dürfe nicht stehen bleiben, betonte der scheidende Schulleiter. Die zentrale Aufgabe von Schule sei es nach wie vor, die Kinder auf ihr späteres Erwachsenenleben vorzubereiten.Prägende Erfahrung als Dreizehnjähriger

Prägend sei für ihn als Pädagogen eine eigene Erfahrung als Dreizehnjähriger gewesen: Nach einem Umzug von Nordrhein-Westfalen nach Trier sei er an einem Trierer Gymnasium abgewiesen worden. Mit der Begründung: "Wir haben keinen Platz." Am Hindenburg-Gymnasium eigentlich dieselbe Situation, doch: "Wir machen für dich Platz", habe der Direktor damals gesagt. Schülern einen sicheren Ort zu geben, habe unter anderem sein Handeln in den mehr als vier Jahrzehnten geleitet.Anerkennung von Seiten der VG

Wie sehr ihm die Zukunft der Schüler wichtig war, wurde deutlich, als Heimig mit Stolz verkündete, dass auch in seinem Abschiedsjahr fast hundert Prozent der Abgänger einen Ausbildungs- oder Schulplatz hätten. Bürgermeister Bernhard Busch bezeichnete den Direktor als gradlinige Persönlichkeit und als einen der Väter des Erweiterungsbaus der Schule. Der Bürgermeister überreichte Heimig den Wappenteller der VG Ruwer, ein Zeichen für besondere Verdienste."Ihnen lag die berufliche Zukunft jedes Schülers am Herzen", sagte Busch. Regierungsschuldirektorin Jutta Thielen händigte dem Pädagogen die Entlassungsurkunde aus. Schülersprecherin Heidi Jungels hob in ihrer Rede hervor, dass der Schulleiter immer ein offenes Ohr für die Schüler gehabt habe. Lob gab es auch aus dem Kollegium für die "sehr gute Zusammenarbeit". Neben weiteren Reden nahmen die Klassen 5 und 6 sowie der Schulchor mit musikalischen und tänzerischen Darbietungen Abschied.

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