Abschied mit gemischten Gefühlen

WALDRACH. Claudia Allar geht. Die Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer und Schulsozialarbeiterin an der Grund- und Regionalschule hat ein lukratives Angebot mit geregelter Arbeitszeit und wechselt nach Luxemburg.

 Claudia Allar hat in der Verbandsgemeinde Ruwer den Weg für ihren Nachfolger bereitet und wird ihn in der Anfangsphase unterstützen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Claudia Allar hat in der Verbandsgemeinde Ruwer den Weg für ihren Nachfolger bereitet und wird ihn in der Anfangsphase unterstützen. TV-Foto: Dietmar Scherf

"Das freut mich für Sie", hatte Bürgermeister Bernhard Busch zu der Diplom-Pädagogin gesagt, als sie ihm vom Stellenangebot berichtete. Am nächsten Freitag hat Claudia Allar ihren letzten Arbeitstag in Waldrach. Seit Oktober 2005 galt sie als "Modellprojekt". Denn sie arbeitete halbtags als Sozialarbeiterin an der Grund- und Regionalschule und halbtags als Jugendpflegerin. Allar: "Eine Stoppuhr, mit der ich die Arbeitszeiten überwacht hätte, gab es nicht." Die Aufgaben waren gleitend, hatte sie doch am Abend in den Jugendgruppen die gleiche "Kundschaft" wie am Vormittag in der Schule. Allar wechselt mit einem weinenden und einem lachenden Auge. "Mit einem Achtstunden-Tag hatte mein Job nichts mehr zu tun", sagt sie. Flexibilität stand bei ihrer Planung an vorderster Stelle. Daher war sie auch an vielen Abenden in den Jugendgruppen oder an den Wochenenden bei Veranstaltungen mit Jugendlichen unterwegs. Eine eigene planbare Freizeit gab es für sie nicht. In Luxemburg verbessert sie sich nicht nur finanziell, sondern wird auch, und das ist ihr wichtig, eine geregelte Arbeitszeit haben. Unterstützung für ihren Nachfolger

In den vergangenen 16 Monaten hat sie sowohl in der Schule als auch in den Jugendgruppen viel bewegt. Die von ihr aufgebaute Schulsozialarbeit ist inzwischen nicht mehr aus der Schule wegzudenken. Zwischen Schülern, Eltern und ihr hat sich ein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut, das vom Nachfolger übergangslos fortgesetzt werden soll. Unter Beachtung des Datenschutzes wird sie dabei ihren Nachfolger unterstützen. Bezeichnend war die gute Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Hermeskeil und dem Jugendamt. Auf Wunsch und auf freiwilliger Basis schuf sie die für ihre "Klienten" notwendigen Kontakte, mit denen entsprechende Hilfe eingeleitet werden konnte. In Zusammenarbeit mit der Leiterin der Beratungsstelle, Marita Krist, und Volker Werner vom Jugendamt konnte das "Soziale Frühwarnsystem" (der TV berichtete) ins Leben gerufen werden. Durch die Kombination ihrer Aufgaben fehlte ihr oft die Zeit, noch intensiver mit den Jugendgruppen zu arbeiten. Trotzdem konnte sie bei der Gründung der Kindergruppen in Korlingen für Sechs- bis Zehnjährige und in Waldrach für Zwölf- bis Vierzehnjährige entscheidend mithelfen und beraten. Durch das Forum der Jugendvertretung (JuVe) der VG Ruwer, in das Bürgermeister Busch je zwei Vertreter der Jugendgruppen bestellt hatte, konnte sie maßgeblich mitarbeiten. Allar: "Die Arbeit mit den Jugendlichen ist mir ans Herz gewachsen. Deshalb will ich meinen Nachfolger auch beim Übergang begleiten und ihm feste Strukturen übergeben." Ihre Arbeit wird sie künftig in der Stadt Luxemburg in der "Anlaufstelle für Drogenabhängige" finden. Für sie ist das eine neue Herausforderung, die sie mit dem Wunsch antritt: "Im Ruwertal soll es ordentlich weitergehen".

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