Ärztin will Orte verbinden

NEUMAGEN-DHRON/TRIER. Sieben Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron hat der TV bereits vorgestellt. Carmen Bisdorff ist die Nummer acht und die zweite Frau, die sich bewirbt. Gewählt wird am 1. April.

Miteinander sprechen statt übereinander reden: Mit diesem Motto geht Carmen Bisdorff in die Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron. Reden muss die Ärztin viel. Als Mitarbeiterin eines medizinischen Dienstes muss sie unter anderem untersuchen, wie leistungsfähig und damit arbeitsfähig Leute sind. Vor dieser Tätigkeit war sie unter anderem im Krankenhaus in Wittlich tätig. Carmen Bisdorff stammt aus Mecklenburg-Vorpommern und lebte mehr als 20 Jahre in Berlin, ehe sie der Liebe wegen nach Luxemburg zog. Seit sechs Jahren hat sie ihren Hauptwohnsitz in Trier. "Weil meine Tochter weiterhin dort zur Schule gehen will", erläutert sie. Ihr Zweitwohnsitz ist aber Neumagen-Dhron. Dort wohnt ihr Lebensgefährte. Arbeit für die gemeinsame Sache

Kommunalpolitische Erfahrung habe sie nur insoweit, als ihr Ex-Schwiegervater dem luxemburgischen Parlament angehörte. Einer Partei gehört sie ebenfalls nicht an. "Ich bewerbe mich auch nur um das Amt, weil ich keiner Partei angehöre", sagt sie Sie habe, so die 48-Jährige, zwar viel mit Menschen zu tun, erlebe aber zu viel Bürokratie. Deshalb habe sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in der VG Neumagen-Dhron zu kandidieren. In einer solchen Position müsse sie nicht nur verwalten, sondern könne auch gestalten. "Der Neubeginn ist eine Chance und eine Herausforderung.", sagt sie. "Ich möchte das Potenzial der Menschen, die mit mir arbeiten, für die gemeinsame Sache nutzen." Dass die Aufgabe in der VG kein Zuckerschlecken ist, weiß sie. Bisdorff: "Obwohl es nur vier Ortsgemeinden gibt, ist das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht so vorhanden, wie man das vielleicht erwarten würde." Sie will mithelfen, dass sich nicht "jeder gleich auf den Schlips getreten fühlt, wenn er nicht der Erste ist". Das wirtschaftliche Potenzial einer solchen Kommune sei der Mensch. Wenn er emotional und fröhlich an seine Arbeit herangehe, sei auch mehr von ihm zu erwarten. Und es sei auch ein Zeichen von Stärke, wenn man Schwächen zugebe. Potenzial sieht sie für die Verbandsgemeinde besonders im Tourismus. "Man muss versuchen, auch im Winter Attraktivität reinzubringen", sagt sie und denkt unter anderem an kulinarische Aktionen. Bürgernähe will sie mit Sprechstunden bieten. Auch sonst setzt Carmen Bisdorff auf das persönliche Gespräch: "Elektronische Kommunkation kann nicht die ganze Zukunft sein." Mit im Rennen um das Bürgermeisteramt ist auch Triers Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch und FDP-Stadtratsmitglied Karl-Josef Gilles, Ortsvorsteher von Trier-Filsch.

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