Altenberghalle als Kostenfaktor

Der Verbandsgemeinderat Ruder hat in seiner Sitzung am Mittwochabend eine Entscheidung zur geplanten Sanierung der Gutweilerer Altenberghalle vertagt. Grund war die Höhe der veranschlagten Kosten von rund 252 000 Euro (TV vom Donnerstag). Außerdem sind nach Auffassung des Gremiums auch noch technische Fragen zu klären.

 Noch eine echte Energieschleuder: Die Altenberghalle in Gutweiler. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Noch eine echte Energieschleuder: Die Altenberghalle in Gutweiler. TV-Foto: Archiv/Friedhelm Knopp

Waldrach/Gutweiler. Die in die Jahre gekommene Altenberghalle in Gutweiler gilt als "Energieschleuder". Das Gebäude ist schlecht isoliert, besitzt keine moderne Wärmedämmung und ist mit einer veralteten Ölheizungsanlage ausgestattet. Durch die uneffiziente Heizung und die schlechte Isolierung kann die Halle an kalten Tagen nicht auf Raumtemperatur gebracht werden. An warmen Sonnentagen heizt sich der Bau über das unisolierte gläserne Lichtband auf dem First enorm auf.

Bereits in seiner Augustsitzung hatte der Rat eine Teilvergabe in Höhe von rund 8000 Euro beschlossen. Eine Anbieterfirma wurde beauftragt, an den unzureichend isolierten Zwischenwänden eine Mineralfaserdämmung anzubringen. Weitergehende Arbeiten vergab der Rat im August nicht - zunächst war noch ein technisches Gutachten abzuwarten (TV vom 27. August).

Inzwischen liegen die entsprechenden Expertisen vor. Ebenso ein Sanierungskonzept, erstellt vom Ingenieurbüro PEC aus Greimerath/Saarland. Der Bau- und Planungsausschuss empfahl auf dieser Basis ein Sanierungspaket in Höhe von rund 252 000 Euro. Es gliedert sich wie folgt auf: Eine Isolierverglasung für das transparente "Lichtband" (gläserner Aufsatz) auf dem Dachfirst (130 000 Euro), ein Sonnenschutz (19 000 Euro), eine Pelletheizung und eine neue Lüftungstechnik (zusammen rund 103 000 Euro).

In der Sitzung geriet das vom Ausschuss empfohlene Konzept in die Diskussion. Karl-Heinrich Ewald von der SPD-Fraktion kritisierte den enorm hohen Kostenaufwand für die Sanierung des "Lichtbandes" und fragte nach Alternativen. Ewald: "Lässt sich aufwendige Konstruktion nicht auch durch eine einfache Dachabdeckung ersetzen?"

Grüne gegen Öl-Heizung: "Das ist kurzsichtig"



Beigeordneter Günter Jakobs, Ortsbürgermeister von Gutweiler, verteidigte den Glasaufsatz: "Eine gelungene und erhaltenswerte Konstruktion, durch die es in der Halle taghell ist - dies spart auch Stromkosten." Infrage stellte Jakobs aber Kosten für die geplante Pellet-Heizanlage. "Mit der Umrüstung der vorhandenen Ölheizung auf einen modernen Brennwertkessel kämen wir günstiger davon", erklärte Jakobs. "Dieser Auffassung können wir uns anschließen", erklärte Josef Kruft von der FWG-Fraktion.

Die Grünen lehnten den Einbau einer Ölheizung indessen ab. Fraktionssprecherin Marianne Rummel: "Eine Entscheidung, die sich allein an einer kurzfristigen Kosteneinsparung orientiert. Das ist kurzsichtig, unökologisch und das falsche Signal." Erich Griebeler und Reinhardt Lichtenthal von der CDU schlugen schließlich vor, angesichts dieser Diskussion die Details zu überdenken und die Entscheidung zu vertagen. Auf einstimmigen Beschluss soll die Altenberghalle nun in der nächsten Sitzung wieder auf die Tagesordnung kommen.

Nachträglich stimmte der Rat dem Einbau einer rund 86 000 Euro teuren Küche für die nun ganztägig betriebene Realschule plus in Waldrach zu. Da der Einbau noch während der Sommerferien erforderlich war, hatte Bürgermeister Bernhard Busch ihn per Eilentscheid veranlasst.

Mit modernen und leistungstärkeren Rettungsscheren werden die Schwerpunktfeuerwehren Kasel und Schöndorf ausgestattet. Den Zuschlag über insgesamt rund 44 000 Euro erhielt eine Firma aus Neuwied als günstigster Anbieter.

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