Andere Prioritäten

BUTZWEILER/KORDEL. Zwar pittoresk, aber holprig und eng windet sich die L 43 von Kordel hinauf nach Butzweiler. In diesem Jahr hätte sie ausgebaut werden sollen, das Vorhaben wurde aber nun um zwei Jahre verschoben.

 Ab Kordel wird´s eng – die L 43 Richtung Butzweiler wird erst in zwei Jahren saniert und verbreitert. Foto: Anke Emmerling

Ab Kordel wird´s eng – die L 43 Richtung Butzweiler wird erst in zwei Jahren saniert und verbreitert. Foto: Anke Emmerling

Vorsicht, Umsicht und angepasste Geschwindigkeit sind gefragt, wenn man auf der L 43 zwischen Kordel und Butzweiler fährt. Löcher in der Fahrbahndecke machen die Fahrt holprig, und bei Gegenverkehr wird es zuweilen eng. Hans-Michael Bartnick vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) nennt das einen "unzureichenden baulichen Zustand", zumindest in einem Streckenabschnitt von 3,7 Kilometern. Dort sei die Fahrbahn nur 4,70 Meter breit, stark verformt und weise Kantenabbrüche auf. Diesem Zustand sollte in diesem Jahr mit einem Ausbau ein Ende gesetzt werden. Das Land Rheinland-Pfalz als Kosten- und Baulastträger veranschlagt die Kosten dafür auf 1,7 Millionen Euro. "Geplant ist ein Ausbau auf 3,7 Kilometern Länge mit einer gleich bleibenden neuen Fahrbahnbreite von 5 Metern", sagt Hans-Michael Bartnick. Eingriffe in die vorhandene Topografie seien nur im unmittelbaren Straßenraum, das heißt im Bereich von Graben und Banketten vorgesehen. Die Sanierung solle nicht nur der Verbesserung der Straße sondern auch dem verbesserten Schutz des angrenzenden Trinkwassereinzugsgebietes dienen, denn dort unterhalte die Verbandsgemeinde Trier-Land acht Brunnen. "Da geht es auch um geordnete Oberflächenwasser-Ableitung, damit im Fall eines Falles kein Öl oder Benzin ins Trinkwasser gelangt", bestätigt Werner Monzel, Fachbereichsleiter Bauen der VG Trier-Land. Doch bis es soweit ist, werden voraussichtlich noch zwei Jahre vergehen. Der Aufschub kommt nicht überraschend für die Anliegergemeinden, denn: "Es gibt andere Prioritäten", sagt Medard Roth, Ortsbürgermeister von Kordel, "erst muss die Anbindung von Welschbillig, Möhn und Träg an die neue Gruppenkläranlage in Kordel fertig gebaut werden". Zunächst muss die B 422 fertig werden

Tatsächlich sei in Abstimmung mit der VG Trier-Land der Ausbau zurückgestellt worden, weil förderrechtliche Bestimmungen den Bau der Abwassergruppe Kordel bis Ende 2006 vorsähen, sagt Hans-Michael Bartnick. Förderrechtliche Bestimmungen seien im Wesentlichen zeitliche Vorgaben für die an Zuschüsse geknüpfte Maßnahme, ergänzt Werner Monzel von der VG. Im Rahmen des Projekts "Abwassergruppe Kordel" müsse bis Ende des Jahres ein Verbindungssammler von Welschbillig nach Kordel fertiggestellt werden, weil die Kläranlage Welschbillig aufgegeben werde, erklärt Hans-Michael Bartnick. Ein Verbindungssammler führt das Oberflächenwasser mehrerer Ortsteile zusammen, um es in einen Fluss oder in eine Kläranlage zu leiten. Dieser Sammler verlaufe im Bankett-, aber auch im Straßenbereich der B 422 zwischen Welschbillig und Kordel. "Im Zuge dessen kann es zu voll- oder halbseitigen Sperrungen der Strecke kommen, und dann stünde als einzige Umleitung die L 43 zur Verfügung". Man könne ja schließlich nicht alle Straßen gleichzeitig sperren, seien sich die Anliegergemeinden einig gewesen, sagt Medard Roth. Deshalb sei der Aufschub des L 43-Ausbaus beschlossen worden. Der soll erst dann beginnen, wenn nach Bau des Verbindungssammlers die B 422 wieder saniert ist. Hans-Michael Bartnick schätzt, dass das im Frühjahr 2008 der Fall sein wird. Änderungen in der ursprünglichen Planung seien damit nicht verbunden.

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