Auch Königin Silvia trinkt Leiwener Sekt

Weltweit genießen viele Prominente das prickelnde "St.-Laurentius"-Vergnügen von der Mosel. So etwa lässt Bundespräsident Horst Köhler den handgerüttelten Sekt von Klaus Herres servieren, und Königin Silvia von Schweden gehört zu den Kunden des Leiwener Sektherstellers.

 Erfolgreiches Sekthandwerk: Jürgen Basten und Klaus Herres probieren Sekt im Keller von Herres. Der Leiwener beliefert neben dem Schloss Bellevue in Berlin auch das schwedische Königshaus. TV-Foto: Katja Krämer

Erfolgreiches Sekthandwerk: Jürgen Basten und Klaus Herres probieren Sekt im Keller von Herres. Der Leiwener beliefert neben dem Schloss Bellevue in Berlin auch das schwedische Königshaus. TV-Foto: Katja Krämer

Leiwen. Das liest sich gut: Geräuchertes Tartar von der Lachsforelle, Schaumsuppe von gelben Erbsen, geschmortes Bürgermeister-Stück vom Rind mit glasiertem Gemüse und Kartoffelkuchen und zum Abschluss ein Gratin von der Birne mit Haselnuss-Parfait. So steht es auf der Karte anlässlich eines Staatsempfangs, die der Leiwener Klaus Herres als Erinnerung aufbewahrt. Denn auch einer seiner prämierten St.-Laurentius-Sekte ist dort aufgeführt. "Wir beliefern seit 1999 das Schloss Bellevue in Berlin", erzählt Herres. Heißt: Wenn die Staatsgäste empfangen werden, lassen sie sich auch einen Leiwener Sekt schmecken. In der Bundeshauptstadt ist auch Königin Silvia von Schweden dem Zauber, der von dem Genuss eines St. Laurentius ausgeht, erlegen. "Seitdem beliefern wir auch das schwedische Königshaus", erzählt Herres. Und auch der spanische König Juan Carlos soll bei einem jüngeren Berlin-Besuch begeistert gewesen sein, ist in der Oktober-Ausgabe des "Cicero" zu lesen. Weltweit sind die Produkte des Sektherstellers im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Die Liste der Auszeichnungen — darunter sieben Staatsehrenpreise, viermal wurde er vom DLG zum "Besten Sekterzeuger Deutschlands" gekürt, und in die Bruderschaft der Champagne wurde er aufgenommen — ist ebenso lang wie die Zahl der Erinnerungsfotos von unvergesslichen Ereignissen. Einziger Deutscher unter zwölf Franzosen

"Neben zwölf Champagne-Winzern haben wir als einziger deutscher Sekthersteller am ,Winter Wine Press Review' im Hotel ,Ritz' in Paris teilgenommen und unsere St.-Laurentius-Sekte präsentiert", plaudert Herres beim Durchblättern eines Albums. Dieses Erlebnis sei kaum noch zu toppen, schwärmt er auch noch vier Jahre später von der Veranstaltung an der Seine. Wenn es darum geht, die Lorbeeren für die berufliche Bilderbuchgeschichte zu ernten, verweist der Sekthersteller immer auf viele Mitwirkende: "Ohne meine Familie wäre das nie möglich." Seine Frau Gisela und die beiden Töchter Katja und Nadine arbeiten im zwölfköpfigen Familienbetrieb mit. Auch der 86-jährige "Opa", wie der Vater von Klaus Herres von allen genannt wird, packt noch nach seinen Möglichkeiten mit an. "Den Leiwener Jungwinzern habe ich viel zu verdanken" sagt der Unternehmens-Chef. Sie seien da, wenn er sie brauche, etwa um einen neuen Sekt zu probieren und ihre unverblümte Kritik zu äußern. Und natürlich laufe nichts ohne seine Mitarbeiter. "Die Partnerschaft zwischen der Gemeinde Leiwen und der Champagne war für mich von großer Bedeutung", zählt er weiter auf. Den Franzosen hat er während Praktika über die Schultern geschaut. Vor allem seine Offenheit scheint eines seiner Erfolgsgeheimnisse zu sein. Sie spiegelt sich schon beim Besuch des Sektguts wider. "Hier kann jeder reinschauen", sagt Herres bei der Besichtigung des Produktions-Bereichs. Aufgeschlossen und mutig war der gelernte Winzer auch, als er sich gegen die Familientradition stellte und von der Wein- auf die Sekt-Herstellung umstellte. Aus der oftmals als "Spinnerei" beschimpften Idee entwickelte sich innerhalb eines guten Vierteljahrhunderts ein Spitzen-Unternehmen, das heute auf zwei Säulen steht: die Herstellung der eigenen Sekte und die Lohnversektung, die er für 150 renommierte Winzerbetriebe macht. Das Schöne: Trotz aller Triumphe ist Klaus Herres auf dem Boden geblieben. Er ist stolz auf das Erreichte, aber auch dankbar. "Manchmal kann ich mein Glück gar nicht fassen", sagt der Sekt-Erzeuger, dessen faszinierende Geschichte, den Anfang im Buch "Sekt — perlendes Deutschland" macht.

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