Auf den neuen Schweicher Stadtbürgermeister wartet viel Arbeit - Bürgerversammlung vor Ankunft der Flüchtlinge

Schweich · Den Luxus, einen Gang zurückzuschalten, kann sich Lars Rieger in den Sommerferien nicht leisten. Nach seiner Vereidigung am morgigen Donnerstag fängt für den neuen Schweicher Stadtbürgermeister die Arbeit erst richtig an. Für Madell- und Mathenstraße hat er konkrete Lösungen.

Schweich. In den Sommerferien haben die meisten Stadt- und Gemeinderäte sitzungsfrei. Der Rat und die Ausschüsse der Stadt Schweich wollen durchmachen. Neben der Sitzung am morgigen Donnerstag will der Stadtrat auch noch im August tagen. "Sonst bleibt zu viel liegen", sagt Lars Rieger (37), der Mitte Juli zum neuen Stadtbürgermeister gewählt wurde. Die Wahl war wegen des Rücktritts von Otmar Rößler im April notwendig geworden.

Am Donnerstagabend (ab 19 Uhr, Altes Weinhaus) stehen die Vereidigung des Christdemokraten Rieger und die Wahl der ehrenamtlichen Beigeordneten im Blickpunkt. Die CDU erhebe keine Ansprüche auf einen Beigeordneten, sagt Rieger im Gespräch mit dem TV. Sie sei ja durch seine Person im Stadtvorstand vertreten. Der 37-Jährige war seit der Kommunalwahl vor einem Jahr erster Beigeordneter der Stadt Schweich gewesen, sein Kontrahent bei der Wahl, Achim Schmitt (SPD), ist zweiter Beigeordneter. Schmitt wird morgen Rieger vereidigen; ob er wieder als Beigeordneter antritt, muss man abwarten.

Geht es nach Rieger, sollen SPD und Freie einen Beigeordneten-Posten erhalten. Der Stadtrat wird am Donnerstag auch über die sogenannte pauschalisierte Freistellung des Stadtbürgermeisters entscheiden. Wie es schon bei Rößler der Fall war, soll auch Rieger zu 50 Prozent von seinem Hauptberuf freigestellt werden. Den Verdienstausfall zahlt die Stadt Schweich (siehe Extra).

Es gibt einige "Baustellen", die Lars Rieger schnell angehen möchte. Etwa einen neuen Unterstand für die Fahrzeuge des städtischen Bauhofs. Auch möchte er klären, ob das von der Stadt angekaufte Haus an der Bergstraße zeitnah abgerissen werden kann oder ob man über das Förderprogramm "Ländliche Zentren" gehen muss, mit dessen Hilfe in erster Linie öffentliche und private Sanierungsprojekte in Alt-Schweich umgesetzt werden sollen.

Großen Wert legt Rieger darauf, dass die Schweicher Bürger vor der Ankunft der rund 150 Flüchtlinge im Herbst umfassend informiert werden. In einer Versammlung soll es unter anderem darum gehen, wer kommt und welche Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung es gibt.

Weitere wichtige Themen sind für ihn die Öffnung der Bonhoeffer-Straße mit Durchfahrtmöglichkeit zu den Schlimmfuhren, ein Kreisel für die Einmündung Isseler Straße/Bernhard-Becker-Straße und eine Parkverbots- oder Einbahnstraßenregelung für die Madellstraße. Das nervige "Slalomfahren" um parkende Fahrzeuge müsse ein Ende haben.

Für kommendes Jahr hat sich Rieger den Ausbau des Mitfahrerparkplatzes an der Mathenstraße (Fuchslager) vorgenommen. Der Landesbetrieb Mobilität duldet bisher das Parken auf der unbefestigten Fläche unterhalb der Autobahnbrücke. Rieger möchte, dass Pendler und Sportplatzbesucher dort "legal" parken können.Meinung

Wahlerfolg ist kein Ruhekissen
Nach dem guten Wahlergebnis kann Lars Rieger mit breiter Brust als Stadtbürgermeister von Schweich loslegen. Doch ausruhen kann er sich auf dem Vertrauensvorschuss der Bürger keinesfalls. Rieger ist neu im Geschäft, und wie schnell einen das Amt auffressen kann, das hat man ja an seinem Vorgänger gesehen. Wichtig ist jetzt, dass der Stadtrat zusammenhält, parteipolitische Interessen hinten anstellt und den Neuen nach Kräften unterstützt. Zermürbende Kleinkrämer-Debatten wie zuletzt bei der Gestaltung der Sägkaul helfen jedenfalls nicht, die Probleme der Stadt zu lösen. a.follmann@volksfreund.deExtra

Auf den neuen Schweicher Stadtbürgermeister wartet viel Arbeit - Bürgerversammlung vor Ankunft der Flüchtlinge
Foto: (h_tl )
Auf den neuen Schweicher Stadtbürgermeister wartet viel Arbeit - Bürgerversammlung vor Ankunft der Flüchtlinge
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 Die Dietrich-Bonhoeffer-Straße soll künftig keine Sackgasse mehr sein.

Die Dietrich-Bonhoeffer-Straße soll künftig keine Sackgasse mehr sein.

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Der Arbeitgeber des neuen Schweicher Stadtbürgermeisters Lars Rieger (Foto: privat), eine Bank in Luxemburg, hat seiner Bitte um Freistellung von 50 Prozent seiner wöchentlichen Tätigkeit während der vierjährigen Amtszeit entsprochen. Nach Abstimmung mit der Bank und dem Gemeinde- und Städtebund kann die Stadt Schweich den Verdienstausfall direkt an Rieger zahlen. Der monatliche Aufwand beträgt inklusive Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung monatlich 3250 Euro. Es gilt als sicher, dass der Stadtrat am Donnerstag der Regelung zustimmt. alf

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