Auf der Suche nach einem Konzept für mehr Supermärkte für das Trierer Land

Newel/Welschbillig · Man könnte es ein Luxusproblem nennen. In gleich mehreren Orten im Trierer Land sollen Supermärkte entstehen. Doch das geht möglicherweise gar nicht.

Föhren bekommt einen Supermarkt, Kordel, Waldrach, Zemmer und Pluwig haben schon einen, und gleich mehrere Orte in der Verbandsgemeinde Trier-Land wollen einen. Das geht in einem Land wie Deutschland natürlich nicht einfach so, da bekanntlich alles seine Ordnung haben muss. Deshalb spricht der Verbandsgemeinderat Trier-Land in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch um 18 Uhr im Sitzungssaal der Verwaltung darüber, ob es ein Nahversorgungskonzept (siehe Info) für die VG Trier-Land geben soll. Darin würde wissenschaftlich erarbeitet, wo Supermärkte gebaut werden können und wo nicht. Laut VG-Verwaltung kostet dieses Konzept mindestens 10 000 Euro.

Jenseits dieser theoretischen Betrachtung der Einkaufspotenziale und der Käuferströme gibt es an mehreren Stellen handfeste Projekte. Unter einem gewissen Zeitdruck stehen dabei die Welschbilliger. Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Werner Olk läuft 2019 der Mietvertrag für das Gebäude in der Hauptstraße aus, in dem bisher der Wasgaumarkt untergebracht ist. Dem pfälzischen Unternehmen sei der bisherige Standort zu klein, sagt Olk. Deshalb ist die Gemeinde auf der Suche nach einem neuen Standort. Aktuell wird eine Fläche im Bereich Trierer Straße Richtung Windmühle favorisiert.

800 Quadratmeter Verkaufsfläche soll der Markt in Welschbillig haben. Im benachbarten Newel darf es ein wenig mehr sein. Dort gibt es Pläne für den Bau eines Supermarkts mit einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern. Der Neweler Markt soll nach Auskunft des ersten Beigeordneten Peter Klaßen an der L 42 unweit der B 51-Zufahrt gebaut werden.

Wie ernst es die Neweler mit ihrem Vorhaben meinen, zeigt ein Ratsbeschluss. Der Gemeinderat hat am Montagabend entschieden, notfalls bis zu 10 000 Euro für das Konzept zu zahlen, falls der VG-Rat nicht zur Kostenübernahme bereit ist. Hintergrund für diese entschesidung ist nach Auskunft Klaßens die Befürchtung, dass die Mitglieder des Verbandsgemeinderats aus Kostengründen auf solch ein Gutachten verzichten. Das hätte wohl zur Konsequenz, dass die Kreisverwaltung eine Genehmigung für einen neuen Supermarkt verweigert.
Schon seit rund fünf Jahren soll auf einem früheren Bahngelände bei Ralingen ein Verbrauchermarkt gebaut werden. Bisher umgesetzt ist dieses Vorhaben jedoch nicht. Laut Sitzungsvorlage für den Verbandsgemeinderat gibt es zudem auch in Trierweiler Bestrebungen für den Bau eines neuen Supermarkts.Extra: WOZU BRAUCHT MAN EIN NAHVERSORGUNGSKONZEPT?

Um beispielsweise eine Zersiedlung der Landschaft zu verhindern, gibt es Flächennutzungspläne. Die regeln unter anderem, wo Windräder gebaut und Supermärkte errichtet werden können - und wo das nicht möglich ist. Das Nahversorgungskonzept soll fachlich fundierte Empfehlungen zur Ansiedlung oder Erweiterung von Lebensmittelmärkten in der VG Trier-Land geben. Dabei sollen landes- und regional-planerische Vorgaben beachtet werden.

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