Bahnstrecke Trier-Luxemburg ab Freitag gesperrt - Acht Wochen lang fährt kein Zug

Trier/Igel · Nun wird es ernst. Mit der Sperrung der Eisenbahnstrecke Trier-Luxemburg beginnt die heiße Phase der Arbeiten an Bahn und Straße bei Igel. Die Ortsgemeinde will mit Absperrungen verhindern, dass Verkehrsteilnehmer gefährliche Schleichwege benutzen.


Die einen hängen an Seilen und befestigen Netze, damit keine Steine auf die Schienen fallen. Die anderen versehen die neue rund 3500 Tonnen schwere Straßenbrücke über die Eisenbahnstrecke mit einem Schutzanstrich. Wieder andere pressen Zement in den Untergrund, damit der Bahndamm hält. Schon vor dem 2. Mai wird in Igel und entlang der Gleise Richtung Wasserbilligerbrück gleich an mehreren Stellen gearbeitet (siehe Grafik). Am Freitag geht es jedoch richtig los auf der knapp drei Kilometer langen Baustelle (siehe Extra).

Was steht aktuell an? Bisher führt nur ein Gleis von Wasserbillig aus Richtung Igel. Dieses Gleis wird ab Freitag abgerissen. Anschließend werden die Verbindung über die B 49 sowie drei weitere kleinere Brücken auf ihren geplanten Standort geschoben. Das geschieht mit hydraulischen Pressen. Anschließend wird ein neues Gleis verlegt. Das zweite Gleis wird im November gebaut. Dann wird die Bahnstrecke noch einmal gesperrt werden.

Welche Auswirkungen hat das aktuell für Pendler? Straßennutzer müssen seit einigen Tagen mit schmaleren Fahrbahnen im Bereich der Brücke der B 49 über die Eisenbahn vorliebnehmen. Grund dafür ist, dass für Radfahrer eine Ersatzstrecke abgetrennt worden ist. Denn auf dem Moselradweg herrscht reger Baustellenverkehr. Bahnnutzer müssen für die Strecke zwischen Konz und Trier auf der einen und Luxemburg auf der anderen Seite ab 2. Mai auf Ersatzbusse umsteigen. Die verkehren einerseits zwischen dem Trierer Hauptbahnhof und Wasserbillig und fahren andererseits auf einer Strecke zwischen Trier-Süd, Konz-Karthaus und Kreuz Konz zum Bahnhof in Wecker. Diese Regelung gilt bis zum 27. Juni.

Welche Auswirkungen haben die Bauarbeiten in Igel? Aufgrund der Menge der Arbeit und des Zeitdrucks möchte die Deutsche Bahn möglichst jede Minute nutzen. Deshalb hat das Unternehmen beantragt, auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten zu können.

Wie geht es weiter? Was genau ab Montag, 12. Mai, auf den Straßen im Trierer Tal geschehen wird, kann derzeit noch niemand sagen. Fest steht, dass ab diesem Tag die B 49 gesperrt wird. Rund 17 000 Fahrzeuge sind dort normalerweise täglich unterwegs. Diese müssen über die A 64, B 51, Bundesstraßen 418 und B 419 ausweichen. Es gibt zudem eine Route über Kreisstraßen 1, 2 und 3 zwischen Igel und dem Sauertal. Die Stadtbuslinien und die grenzüberschreitende Linie 118 werden ebenfalls umgeleitet. Die Sperrung soll bis 15. Juni dauern.

Schleichwege durch die Weinberge bei Igel wird es nach Auskunft von Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig nicht geben. Sowohl der Weg am Grutenhäuschen als auch der oberhalb werden für den Verkehr unpassierbar gemacht. "Da sollen Steine und eine Kette den Weg versperren", sagt Scharfbillig. Nur Anliegern (Winzer und Bauern) soll die Durchfahrt ermöglicht werden.

Extra

Zahlen und Fakten: Auf einer Strecke von rund 2300 Metern wird zwischen dem Igeler Bahnhof und der Löwener Mühle gebaut. Unter anderem müssen 20 000 Kubikmeter Schotter und Erde bewegt werden, um Platz für das erweiterte Gleisbett zu schaffen. Auf 621 Metern wird der Fels neben der Bahnstrecke gesichert. 250 Meter neue Stützmauer werden gebaut. Mehrere Kilometer Kabel und Rohre werden neu verlegt. Die Bahnstrecke ist im Zeitraum zwischen 2. Mai und 26. Juni sowie zwischen 22. November und 13. Dezember gesperrt. Die B 49 kann bei Igel am 12. Mai und 15. Juni nicht befahren werden. Die K 3 bei der Löwener Mühle ist zwischen 2. und 5. Mai dicht. Laut Bahn kostet das gesamte Projekt rund 23 Millionen Euro. har

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