Barockmusik aus ganz Europa

Das "Trio 07" wird in der Barockmusik als die höchste Form des Komponierens und des Musizierens angesehen. In der Schweicher Synagoge wurde bei einem Konzert vorgestellt, was Komponisten aus ganz Europa auf diesem Gebiet geleistet haben.

 Eine musikalische Reise durch das barocke Europa unternahm das „Trio 07“ bei seinem Konzert in der Schweicher Synagoge. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Eine musikalische Reise durch das barocke Europa unternahm das „Trio 07“ bei seinem Konzert in der Schweicher Synagoge. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Schweich. (gkl) Eine kammermusikalische Reise durch das barocke Europa konnten Besucher in der Synagoge in Schweich erleben. Die Reiseleitung lag in den Händen des "Trio 07" mit der Blockflötistin Birgit Häußer, der Cellistin Margret Johst und Thomas Rieff am Cembalo. Stationen der Tour sollten Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien und vor allem England sein.

In einer kurzen Einführung betonte Rieff, dass das Trio, also das Musizieren mit drei Mitwirkenden, die intensivste und höchste Ausdrucksform sei. Liebhaber der romantischen Kammermusik werden hier sicher protestieren, denn das Streichquartett gilt gemeinhin als die Königsklasse des Genres, aber für das Barock-Zeitalter hat Rieff zweifellos Recht. So widmeten sich die drei Musiker in ihrem zweistündigen Programm unter anderem den Kompositionen von Georg Philipp Telemann (Sonate C-Dur, TWV 41:C5), Jean Marie Leclair (Sonate F-Dur, Nr. 8), der berühmten "La Follia" von Arcangelo Corelli oder auch dem englischen Meister Andrew Parchham und seiner Sonate in G-Dur.

Es ist höchst anerkennenswert, wenn Musiker sich darum bemühen, der barocken Kammermusik wieder den Stellenwert zu verschaffen, der ihr neben der romantischen zukommt; und wenn sie aufzeigen, welche Juwelen sich in diesem Repertoire des gesamten Kontinentes befinden. Besondere Verdienste hat hier zweifelsfrei Häußer, insbesondere durch ihre erfolgreiche Tätigkeit als Pädagogin an der Trierer Musikschule.

Aber das Konzert in Schweich krankte leider an einigen wesentlichen Stellen. So musste man die Ausgewogenheit des Ensembles über weite Strecken vermissen. Während Rieff mit einem wenig klangvollen Cembalo zurechtkommen musste, tat sich Johst mit einem breiten, alles andere oftmals zudeckenden Ton hervor, dem insbesondere die Altflöte von Häußer nicht gewachsen war. Überhaupt konnte man nicht umhin, Johst als das schwächste Mitglied des Ensembles zu bezeichnen. Zwar zeichnete sie sich, ebenso wie ihre Partner, als eine beeindruckende Virtuosin aus, aber die Qualität ihrer Intonation ließ an sehr vielen Stellen zu wünschen übrig. Dies schmälerte an vielen Stellen den Genuss der Musik und konnte auch durch die offensichtliche Freude, mit der das Trio agierte, nicht wettgemacht werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort