Behinderten-Beauftragter für Trier

Einstimmig hat der Stadtrat auf Antrag der Grünen beschlossen, dass zur Stadtverwaltung künftig ein Behinderten-Beauftragter und -Beirat gehören sollen.

Trier. (woc) Rund 7500 Menschen mit Behinderung leben in Trier. Sucht man jedoch auf der Internetseite der Stadt Trier nach einem Ansprechpartner bei der Stadtverwaltung, wird man unter dem Stichwort "Menschen mit Behinderungen" an private Verbände, Einrichtungen und Institutionen verwiesen. Zwar gibt es im Sozialamt der Verwaltung einen "sozialen Dienst", der für Menschen mit Behinderungen zuständig ist. Aber: "Aus langjähriger Erfahrung als Landesbehindertenbeauftragter weiß ich, dass einige Gruppen immer durchs Raster fallen", sagte Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen am Dienstag im Stadtrat.

Corinna Rüffer von den Grünen hatte den Antrag gestellt, einen Behinderten-Beauftragten und einen Behinderten-Beirat in die Stadtverwaltung zu integrieren. Der Behinderten-Beauftragte soll nach Vorstellungen der Grünen für die Belange behinderter Menschen in allen Bereichen der Verwaltung eintreten, der Behinderten-Beirat als Expertenteam Verwaltung und Stadtrat beraten und eigene Themen einbringen. Beirat und Beauftragter sollten alle zwei Jahre einen Bericht zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Trier veröffentlichen.

Die übrigen Fraktionen stimmten dem Vorschlag der Grünen zu - allerdings unter der Vorgabe, dass der Behinderten-Beauftragte aus Kostengründen keine hauptamtliche Stelle erhalten, sondern ehrenamtlich arbeiten soll. Außerdem müssten alle betroffenen Verbände und Einrichtungen in die Planungen und den Beirat eingebunden werden. Denn diese würden sehr gute Arbeit leisten und dürften sich nicht in ihren Kompetenzen eingeschränkt fühlen.

"Auch wenn Beauftragter und Beirat ehrenamtlich arbeiten, muss ein gewisses Budget vorhanden sein, über das wir diskutieren müssen", mahnte Thomas Egger (FDP) an. Die Details zu Behinderten-Beauftragtem und -Beirat sollen im Steuerungsausschuss besprochen werden.

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