Bistumspriester wird Militärseelsorger

Fell/Schweich · Andreas Bronder (48) verlässt nach gut sieben Jahren die Pfarreiengemeinschaft Schweich, um sich als Militärpfarrer einer neuen Herausforderung zu stellen. Der katholische Geistliche wird Militärseelsorger. Sein Nachfolger wird Axel Huber.

Fell/Schweich. "Seine Predigten sind immer knackig, da nimmt man immer etwas mit", sagt eine Katholikin. Viele Gläubige schätzen auch den Humor des Geistlichen. Doch Ende dieses Jahres müssen die rund 6000 Katholiken der Pfarreiengemeinschaft Schweich dem beliebten Pastor Andreas Bronder Adieu sagen. "Bevor ich 50 werde, wollte ich nochmal etwas anderes machen", erklärt Andreas Bronder seinen Schritt, bald neue Wege zu gehen. Anfang kommenden Jahres wird er Militärpfarrer und Dienstellenleiter im Militärpfarramt Idar-Oberstein.
50 Jahre ist die absolute Grenze, um als Militärpfarrer eingestellt werden zu können. Während einer Probezeit von drei Monaten hat Pastor Bronder nochmals Gelegenheit, zu schauen, ob die neue Aufgabe passt. Die Einarbeitungszeit dauert insgesamt zwei Jahre. Danach gehört es auch zu seinen Aufgaben, in Kriegsgebiete zu fliegen, um den Soldaten beizustehen.
Was reizt ihn an der neuen Aufgabe? "Seelsorger in Extrem- und Ausnahmesituationen und dabei sehr nah am Menschen zu sein", sagt er. Weniger Verwaltung, mehr Seelsorge, das sei sein Ding. Neben seiner Aufgabe als Kooperator hat Bronder auch in der Lebensberatungssstelle St. Wendel gearbeitet. Für sechs Jahre hat das Bistum Trier ihn nun freigestellt. Maximal zwölf Jahre sind möglich. Sein Chef wird künftig Militärbischof Franz-Josef Overbeck sein.
"Ich werde als Gesprächspartner zur Verfügung stehen, spirituelle Akzente durch Gottesdienste und das Spenden von Sakramenten setzen", erklärt er kurz sein künftiges Tun. "Gut sein, ist alles", sagt Bronder. Worte, die beschreiben, was er sich auf die Fahne geschrieben hat. Der Pfarrer betont, dass es eine gute Zeit an der Mosel gewesen sei, "gute Leute, gute Pfarreien". Für das Neue gebe er das Alte auf, sagt Bronder. Im Laufe des Novembers wird der Noch-Kooperator seine Umzugskisten packen, um am ersten Dezember aus dem Pfarrhaus in Fell ausgezogen zu sein. An diesem Tag, einen Tag nach dem ersten Advent, wird er auch offiziell verabschiedet. Sein Nachfolger wird Axel Huber. Der ehemalige Pastor von Großmaischeid (Landkreis Neuwied) hat sich auf die Stelle beworben und wird am 19. Oktober als neuer Kooperator eingeführt.
Extra

Die religiöse Betreuung der katholischen Soldaten (etwa 30 Prozent) ist in einer eigenen Organisationsform geregelt. Die universal gültige Apostolische Konstitution "Spirituali Militum Curae" von Papst Johannes Paul II. von 1986 regelt auf der ganzen Welt die Ordnung der katholischen Militärseelsorge. Die verantwortliche kirchliche Leitung der katholischen Militärseelsorge obliegt dem durch den Heiligen Stuhl im Einvernehmen mit dem Staat ernannten katholischen Militärbischof. Die zentrale Dienststelle ist das Katholische Militärbischofsamt am Sitz der Bundesregierung in Berlin. Sie ist eine, dem Bundesministerium der Verteidigung unmittelbar nachgeordnete, Bundesoberbehörde und nimmt unter Leitung eines Militärgeneralvikars alle mit der Militärseelsorge zusammenhängenden staatlichen Verwaltungsaufgaben wahr (Quelle: Homepage der katholischen Militärsseelsorge). katExtra

Katholische Militärseelsorge in Zahlen: Derzeit sind 72 Militärseelsorger - 52 Militärpfarrer und 20 Pastoralreferenten (davon zwei Frauen) - tätig. Zurzeit gibt es noch 85 Dienststellen. Laut Marlene Beyel, Pressesprecherin des Katholisches Militärbischofsamts, werden diese in den nächsten drei Jahren auf 75 reduziert. "Wir haben auch ein Katholisches Militärpfarramt in Fort Bliss (USA), in Neapel (Italien) und in Shape (Belgien)", sagt Beyel. Ein auf die Zahl von 75 Seelsorgern zugeschnittener Schlüssel diene als Grundlage für die Bereitstellung von Personal aus den Bistümern und Ordensgemeinschaften. kat

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