Breitseite auf die "Deulux"

Termin-Kollision bei zwei großen Messen in der Region: Die neue "Taff" und die "Deulux" sollen beide Anfang Oktober stattfinden. Die Bürgermeister Jensen und Reiland sind um Schadensbegrenzung bemüht.

 Termin-Kollision: Zwei große Messen in der Region Trier, Deulux und Taff, sollen zur gleichen Zeit stattfinden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Termin-Kollision: Zwei große Messen in der Region Trier, Deulux und Taff, sollen zur gleichen Zeit stattfinden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Trierweiler. Die Trierer Verbrauchermesse "Taff" soll mit 200 Ausstellern das neue Flaggschiff bei den Messen in der Region Trier werden. Doch schon mit der Veröffentlichung des Veranstaltungstermins (2. bis 5. Oktober 2008) hat die Nachfolgerin der Moselland-Ausstellung (MA) eine gehörige Breitseite auf eine andere große Ausstellung abgefeuert: die Deulux. Die seit 20 Jahren abwechselnd auf deutscher und luxemburgischer Seite stattfindende Messe (120 bis 150 Aussteller) ist nämlich für den Zeitraum vom 3. bis 5. Oktober 2008 im Gewerbegebiet Trierweiler-Sirzenich vorgesehen.Donnerstag treffen sich die Bürgermeister

"Die Weichen sind gestellt, eine Verlegung wäre nicht einfach", sagt Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland. Die Verbandsgemeinde habe den Deulux-Termin mit den drei Gewerbevereinen der VG Trier-Land abgestimmt. Letzter Kenntnisstand sei gewesen, dass die Taff vom 7. bis 10. September stattfinde, sagt Reiland. So sei es auch im Sommer publiziert worden. Er habe erst am vergangenen Wochenende aus der Zeitung von der Terminänderung erfahren.Am Donnerstag will sich Reiland mit Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen treffen, um "die Konkurrenzsituation zu entschärfen". Bereits vor zwei Jahren hatte die Deulux auf einen früheren Zeitpunkt verschoben werden müssen, damit sie terminlich nicht mit der MA oder der Wittlicher Wirtschaftswoche zusammenfiel. Im Nachhinein stellte sich der frühe Ausweichtermin (1. bis 3. September 2006 in Wasserbillig) als nicht optimal heraus, weil er in die luxemburgischen Sommerferien fiel.Der Deulux-Termin sei der Stadt nicht bekannt gewesen, und auch nicht bei der Recherche in Datenbanken aufgetaucht, sagt Triers Presseamtsleiter Hans-Günther Lanfer. Beide Seiten, die Stadt Trier und die VG Trier-Land, seien daran interessiert, "unaufgeregt und ohne Flurschaden anzurichten, eine Lösung zu finden".Wolfgang Hank, Vorsitzender des Neweler Gewerbevereins "VillaNova", hält eine Termin-Splittung für besser, eine zeitgleiche Austragung wäre aber für ihn kein Beinbruch: "Die Deulux hat sich als qualitativ hochwertige Handwerksausstellung mit Stammpublikum etabliert. Da brauchen wir uns nicht vor der Taff zu verstecken." Hank kann sich auch eine Kombi-Eintrittskarte für beide Messen vorstellen, sollte eine Verschiebung nicht klappen. Als bedauerlich und unverständlich stuft Aussteller Willy Buschmann die Überschneidung ein. Für den Standort Trier würde sich der Autohändler aus Trierweiler eine Messe mit Beteiligung von luxemburgischen und französischen Firmen wünschen. Meinung Fahrlässig die Spur gewechselt Da kann man nur noch den Kopf schütteln. 52 Wochenenden stehen im Jahr zur Verfügung, um eine Hand voll große Verbrauchermessen in der Region Trier unterzubringen, und trotzdem kommt es zur Kollision: Zwei Ausstellungen, die Taff und die Deulux, fallen auf einen Termin. Gepennt hat da eindeutig die Stadt Trier. Erst prescht sie mit einem September-Termin vor, und wechselt dann die Spur, ohne sich gründlich über mögliche Folgen zu informieren. Offenbar wurde der Tag der deutschen Einheit mit dem unmittelbar folgenden Wochenende als publikumsträchtiger angesehen als der alte Termin. Sicherlich ist diese Überschneidung nicht vorsätzlich herbeigeführt worden oder gar als Kampfansage der Stadt an das Umland zu verstehen. Aber der Fehler muss jetzt schnell ausgemerzt werden, und das geht nur, wenn einer nachgibt. Zwei große Messen, zeitgleich und nur zwei Kilometer entfernt - das kann niemand wollen. a.follmann@volksfreund.de

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