Brummis dürfen immer

Kein Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr auf der B 49 zwischen Trier und Wasserbilligerbrück: Fachbehörden aus Deutschland und Luxemburg lehnen den Wunsch von Anrainergemeinden ab.

Langsur/Igel. Erneuter Rückschlag für die Gemeinden Langsur und Igel: Der Wunsch, ein Nachtfahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen auf der B 49 zwischen Trier und der luxemburgischen Grenze einzuführen, fand kein Gehör. Die zuständigen Fachbehörden in Deutschland und Luxemburg, der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) und die Administration de Ponts et Chaussees, sind übereinstimmend der Auffassung, dass die Bundesstraße auch nachts von 22 bis 6 Uhr für Brummis passierbar bleiben müsse. Begründet wird dies mit der Wichtigkeit dieser Straßenverbindung aus Luxemburg, insbesondere zum Industriegebiet Trier-Euren. Der Schwerlastverkehr aus Luxemburg müsse bei einer Sperrung unzumutbare Umwege über die Autobahnen A 64 und A 602 und das gesamte Stadtgebiet Trier in Kauf nehmen. Auch der weiterführende Verkehr in Richtung Konz und Saarburg müsse diesen Umweg wählen. Eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2005 hat ergeben, dass in 24 Stunden rund 14 000 Fahrzeuge die B 49 benutzen. Der Anteil des Schwerlastverkehrs beträgt 528 Fahrzeuge. Neben den Bewohnern des Langsurer Ortsteils Wasserbilligerbrück beklagen sich auch die Igeler Bürger massiv über die Zunahme des Verkehrs und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken für Fußgänger und die Lärm- und Abgasproblematik. Mehr Verkehr seit Einführung der Maut

Wird die Bundesstraße 49 ohnehin durch Tanktouristen stark frequentiert, soll der Verkehr auch seit der Einführung der Autobahn-Maut zugenommen haben. "Ein Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr wäre für Igel ein Segen", sagt Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig. Nachts, wenn weniger Verkehr sei, würden die Laster noch schneller als tagsüber durch den Ort rasen. Die Forderung aus Igel geht sogar so weit, dass der LKW-Verkehr komplett aus dem Ort verschwinden soll. Forderungen nach einem Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr gibt es auch auf der B 51. Wie in Igel ärgern sich insbesondere Anwohner der Aacher Ortsteile Hohensonne und Neuhaus über die vielen Mautflüchtlinge. Eine Verkehrserhebung, so hat der Kreisausschuss jüngst beschlossen, soll Aufschluss darüber geben, ob ein Nachtfahrverbot tatsächlich hilfreich wäre. "So berechtigt die Anliegen auch sind, so bedeutet eine Sperrung auch immer eine Belastung für andere Straßen", weiß Kreis-Sprecher Thomas Müller nur zu genau, dass Probleme durch solche Maßnahmen nicht immer gelöst, sondern oft nur verlagert werden.

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