Busanbindung und Räume top

Der Vorschlag von Landrat Günther Schartz, die leer stehende Kaserne Hermeskeil als Ausweichquartier für die Universität Trier zu nutzen, beschäftigte auf Antrag der CDU-Fraktion auch den Kreistag.

 Als Autoaufkleber schon zu haben, in der Realität wohl ein Wunschtraum: die „Uni-Stadt Hermeskeil“. TV-Foto: Albert Follmann

Als Autoaufkleber schon zu haben, in der Realität wohl ein Wunschtraum: die „Uni-Stadt Hermeskeil“. TV-Foto: Albert Follmann

Trier. "Wir haben 28 000 Quadratmeter Geschossfläche mit geeigneten Räumen frei, die könnte man ab morgen nutzen", pries Landrat Günther Schartz im Kreistag die leer stehende Kaserne in Hermeskeil als Ausweichquartier für die unter Platznot leidende Trierer Uni an. Inzwischen fand auch ein Vor-Ort-Termin mit Uni-Präsident Peter Schwenkmezger und Uni-Kanzler Klaus Hembach statt. Neben den Räumen wurde bei dieser Gelegenheit auch das ÖPNV-Angebot (täglich 21 Busse von Trier-Hauptbahnhof oder der Uni nach Hermeskeil) vorgestellt.

Trotz Uni-Absage: Antrag verabschiedet



Inzwischen hat Schwenkmezger eine Auslagerung des Lehrbetriebs nach Hermeskeil abgelehnt (TV vom Mittwoch). Das hielt aber die Kreistagsmehrheit nicht davon ab, den von den Christdemokraten eingebrachten Prüfantrag an das Bildungsministerium zu verabschieden. Tenor: Das Ministerium möge eine temporäre Nutzung ernsthaft prüfen. Bildungs-Staatssekretär Michael Ebling hatte dem Landrat bereits mit Schreiben vom 2. Dezember mitgeteilt, dass die Uni Trier in Anbetracht der Verzahnung von Studiengängen keine Möglichkeit sehe, weiter entfernte Liegenschaften zu nutzen. Zu diesem Einwand führte Günther Schartz in einem Antwortschreiben nach Mainz aus, es "müsse doch in der Sache darum gehen, den Studentinnen und Studenten zum einen möglichst gute Studienbedingungen zu bieten, zum anderen aber auch eine finanziell durchdachte Lösung zu finden".

Landrat: Millionenwerte beim Militär verfallen



Aus Sicht des Steuerzahlers könne es doch nicht so sein, dass in Trier wieder Millionen in neue Gebäude investiert werden, an anderer Stelle aber Millionenwerte wegen Strukturveränderungen beim Militär verfallen, argumentiert der Verwaltungschef. Auch sollte es im Sinne des Landes sein, den strukturschwachen Hochwaldraum und den Hunsrück mit wichtigen Impulsen aufzuwerten. Außerdem verweist der Landrat in dem Brief an den Staatssekretär auf Studien, wonach die Zahl der Studierenden noch steigen wird. Die Uni Trier selbst rechne bis zum Jahr 2020 mit Zunahmen.

Als einzige Fraktion stimmten die Grünen gegen den Prüfantrag. Sprecher Paul Port: "Das wird nichts mit der Aus weich-Uni. Die CDU hat hier eine gezielte Nebelgranate gezündet, um von ihrer Ideenlosigkeit bei der Umsetzung der Kon version abzulenken." Michael Hülpes (CDU) hob dagegen das "gute, sofort umzusetzende Angebot an Seminar- und Vorlesungsräumen" in der Kaserne hervor. Bei der Uni Trier herrsche Handlungsbedarf; sie sei für 7000 Studierende ausgelegt, eingeschrieben seien 14 000.

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