Christoph & Co. landen in Porta-Höhe

Grünes Licht für Hubschrauber-Turm: Die Unesco hat keine Bedenken gegen die Pläne des Brüderkrankenhauses, zur Nordallee hin eine Helikopter-Landeplattform auf rund 28 Meter hohen Stelzen zu bauen.

 Fast 30 Meter hoch: Die Porta Nigra. Das Brüderkrankenhaus liegt rund 300 Meter entfernt. Foto: TV-Archiv/Roland Morgen

Fast 30 Meter hoch: Die Porta Nigra. Das Brüderkrankenhaus liegt rund 300 Meter entfernt. Foto: TV-Archiv/Roland Morgen

Trier. Die Tage des alten Hubschrauber-Landeplatzes des Brüderkrankenhauses sind gezählt. Die Wiese neben dem Kindergarten auf dem Klinik-Gelände entspricht nicht den neuen EU-Richtinien, die in Städten Landungen zu ebener Erde aus Sicherheitsgründen untersagen. Deshalb plant das Brüderkrankenhaus eine für Trier einzigartige neue Lösung: Rettungs-Helikopter sollen künftig auf einer Plattform landen, die auf einer 28 Meter hohen Stahlstelzen-Konstruktion ruht. Standort: zur Nordallee hin zwischen Klinik-Hauptgebäude und Parkhaus.Stadt und Land begrüßen die Planungen; auch die Unesco (Kulturorganisation der Vereinten Nationen) und der Internationale Denkmalrat Icomos betrachten die Sache als völlig unproblematisch: "Keine Bedenken", heißt es in der Stellungnahme des Welterbe-Zentrums (Paris). Eine optische Beeinträchtigung der rund 300 Meter entfernten Porta Nigra (29,30 Meter hoch) oder anderer Trierer Welterbe-Monumente sei nicht gegeben.Damit existiert die einzige theoretische Hürde auf dem Weg zur Projekt-Realisierung nicht mehr. Für Triers Bürgermeister und Sozialdezernent Georg Bernarding keine Überraschung: "Wir hatten keine andere Antwort auf unsere routinemäßige Anfrage erwartet. Dennoch begrüßen wir sie sehr, denn sie ermöglicht es, die Notfallversorgung in Trier entscheidend zu verbessern."Andreas Latz, kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhauses, begründet die Standort-Wahl für den Hubschrauber-Landeturm mit der unmittelbaren Nähe zum Notfallmedizinischen Zentrum der Klinik. Das höchste Gebäude auf dem Klink-Gelände

 Rund 600mal pro Jahr fliegen Rettungshubschrauber das Trierer Bürderkrankenhaus an. Foto: TV-Archiv/Willi Speicher

Rund 600mal pro Jahr fliegen Rettungshubschrauber das Trierer Bürderkrankenhaus an. Foto: TV-Archiv/Willi Speicher

Dass die kreisrunde Landefläche (Durchmesser: 24 Meter) in fast 30 Metern Höhe entsteht, hängt wiederum mit Sicherheits-Vorschriften zusammen. Sie muss über der Firsthöhe der Gebäude in unmittelbarer Ungebung liegen und einen An- und Abflugwinkel von vier Prozent berücksichtigen.Verwaltungschef Latz rechnet mit dem Baubeginn Mitte kommenden Jahres; ab Frühjahr 2009 sollen die Rettungshubschrauber auf dem dann höchsten Gebäude des Krankenhaus-Areals landen.Für die Planung zeichnet, ebenso wie bei der ebenfalls anstehenden Mordernisierung von Zentral-OP und Zentral-Küche, das Koblenzer Architekturbüro Naujack & Rumpenhorst verantwortlich. Die Kosten für den Landeturm beziffert Latz auf rund 2,7 Millionen Euro.Das Brüderkrankenhaus (557 Betten, 1960 Beschäftigte), eines von sechs Medizinischen Notfallzentren in Rheinland-Pfalz, verzeichnet jährlich rund 600 Helikopter-Anflüge, vorwiegend durch den in Wittlich stationierten Rettungshubschrauber Christoph 10 und die luxemburgische Air Rescue.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort