Damit die Wehr nicht länger auf dem Schlauch steht

Mit der Übergabe eines neuen Fahrzeugs an die Freiwillige Feuerwehr Rodt und dessen Einsegnung hat das Weiherfest der Wehr einen Glanzpunkt gehabt. Den erlebte auch eine Delegation aus dem thüringischen Kreis Saalfeld-Rudolstadt, mit dem der Kreis Trier-Saarburg eine Partnerschaft hat.

 Strahlende Gesichter in Rodt: Jürgen Cordie, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Rodt (Mitte), erhält von Landrat Günther Schartz den Schlüssel des neuen Fahrzeugs. TV-Foto: Anke Emmerling

Strahlende Gesichter in Rodt: Jürgen Cordie, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Rodt (Mitte), erhält von Landrat Günther Schartz den Schlüssel des neuen Fahrzeugs. TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer-Rodt. (ae) Beim Weiherfest der Freiwilligen Feuerwehr Rodt ist ein neues Kapitel in deren Geschichte aufgeschlagen worden. Mit der offiziellen Schlüsselübergabe durch Landrat Günther Schartz an Wehrführer Jürgen Cordie erhielt die Wehr das neue Mehrzweckfahrzeug "MZF III", das unverzichtbarer Teil des in verschiedenen Orten stationierten Gefahrstoffzugs des Kreises Trier-Saarburg ist. Ausgestattet mit Schleusen und Zelten dient es der Dekontamination von Wehrleuten nach Einsätzen in Vollschutz-Anzügen, wie sie bei Unfällen mit chemischen, biologischen oder atomaren Stoffen gefahren werden. Schon Anzahl und Rang von Rednern wie Gästen wiesen auf die besondere Bedeutung dieser Fahrzeugübergabe hin. Dem glücklichen Moment sei ein langer Kampf vorausgegangen, betonte Jürgen Cordie, der auch Führer des Gefahrstoffzugs und stellvertretender Wehrleiter der VG Trier-Land ist. Damit spielte er sowohl auf eine einst diskutierte Auflösung der Dekontaminations-Gruppe in Rodt als auch auf mehrjähriges zähes Ringen um den Ersatz für ein marodes Vorgängerfahrzeug (Baujahr 1985) an, das im vergangenen Jahr durch einschneidende Erfahrungen von Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid Auftrieb erhielt: Er war in dem Fahrzeug auf dem Weg zu einer Feuerwehrtagung in Saarburg, kam aber erst nach Ende der Veranstaltung an, weil das Fahrzeug ständig ausging und einen Platten hatte. "Die Feuerwehr darf nicht auf dem Schlauch stehen", formulierte er in der Feierstunde mit Galgenhumor. Damals jedoch, berichtete VG-Bürgermeister Wolfgang Reiland, sei Wollscheid erbost zu ihm ins Büro gestürmt und habe ein Ende des Miss-Stands gefordert. Ein Fahrzeug des THW habe vorübergehend Ersatz geleistet, bis das Engagement von Cordie, Wollscheid, dem Wehrführer der VG, Peter Heinz, und ihren Mitstreitern Früchte getragen habe. "Mit einem Landeszuschuss von 30 000 Euro konnten wir das 110 000 Euro teure neue Fahrzeug anschaffen", sagte der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz.

Gut Ding brauche eben Weile, meinte Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Ortwin Neuschwander. Er lobte die Haltung des Kreises gegenüber den Feuerwehren, die sich in der einstimmigen Bewilligung aller in den vergangenen Jahren beantragten Feuerwehr-Investitionen in Höhe von einer Million Euro niederschlage.

Glückwünsche sprachen neben den erwähnten Rednern auch Hermann Losbrand und Frank Zülke, Vorsitzende des Landes- und Kreisfeuerwehrverbands aus, sowie der KFI aus dem Partnerkreis Saalfeld-Rudolstadt, Frank Tomczyk, der Wehrführer der Rodter Partnerwehr Leutnitz, Fred Duske, und Ortsbürgermeister Volker Stein aus der Leutnitz übergeordneten Gemeinde Rottenbach. Auch Gäste aus dem Saarland, Wehr und Bergmannskapelle aus Schwarzenholz feierten mit, sie alle erlebten zudem die vom Musikverein Rodt umrahmte Einsegnung des neuen Fahrzeugs durch Pastor Bernd Seibel.

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