Das Burgtor bröckelt

Welschbillig. Am Welschbilliger Burgtor herrscht dringender Sanierungsbedarf. Um einen weiteren Verfall zu verhindern, sind umfangreiche Arbeiten geplant. Die Finanzierung ist allerdings noch offen.

 Schön, aber unsicher – Am Welschbilliger Burgtor herrscht dringender Sanierungsbedarf. TV-Foto: Hans-Michael Engelke

Schön, aber unsicher – Am Welschbilliger Burgtor herrscht dringender Sanierungsbedarf. TV-Foto: Hans-Michael Engelke

Im zwölften Jahrhundert war es, als die Trierer Kurfürsten Welschbillig zu ihrem Sommersitz wählten und eine Wasserburg inmitten der heute flächenmäßig größten Gemeinde der VG Trier-Land errichteten. 1291 verlieh König Rudolf von Habsburg dann Welschbillig die Stadtrechte. Grund genug, die Wasserburg zu einer kurtrierischen Landesfestung auszubauen, deren Burgtor noch heute als Welschbilliger Wahrzeichen in den Himmel ragt. Doch es steht nicht gut um das Wahrzeichen. "Da muss in allernächster Zeit etwas passieren", sagt Welschbilligs Ortsbürgermeister Helmut Becker. Das Mauerwerk müsse neu befestigt und umfangreich saniert werden. "Da ist zum letzten Mal vor 30 Jahren etwas gemacht worden", stellt der Ortsbürgermeister fest. Mittel für die notwendigen Arbeiten habe die Gemeinde allerdings keine. Zudem sei sie auch gar nicht dafür zuständig, denn Eigentümer des Burgtores sei schließlich die Kirche. Sanierung kostet rund 300 000 Euro

Berthold Fochs, Welschbilligs Pfarrer, nennt konkretere Zahlen. "Rund 300 000 Euro wird die Sanierung des Burgtores etwa kosten." Dies, so Fochs, habe das Architekturbüro Hoffmann vor Ort ermittelt. "Die Sanierungsanträge laufen." In das Projekt sieht Fochs viele eingebunden -- Das Denkmalamt, die Verbandsgemeinde, die Kirchengemeinde, das Bistum. Auch die EU sei involviert, schließlich sei das Burgtor Kulturgut. "Wir würden gerne 2008 mit den Arbeiten beginnen", lautet des Pfarrers Wunsch. Heinz Weber, der zuständige Architekt des Architekturbüros Hoffmann, konkretisiert die Arbeiten. "Das Steingefüge im oberen Bereich hat sehr stark gelitten. Der gesamte Fugenbereich muss überarbeitet werden. Bögen und Zinnen müssen statisch saniert werden." Zudem sei zu prüfen, inwieweit das Mauerwerk im Boden durch Wurzelwerk geschädigt sei. Dazu kommen umfangreiche Elektro- und Schlosserarbeiten. "Die Elektroinstallation ist uralt und marode" , erklärt Weber. Aus der Dringlichkeit der Arbeiten macht auch er keinen Hehl. "Es sind schon immer wieder mal Brocken herausgefallen." Zeitlich ist er nicht ganz so optimistisch wie Pfarrer Fochs. Spätestens im übernächsten Jahr werde man wohl loslegen können. Die Finanzierung ist noch gänzlich ungeklärt. Die Verbandsgemeinde Trier-Land hat vom Welschbilliger Gemeinderat den Auftrag bekommen, die Finanzierungsgrundlagen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Kirche zu prüfen. Weit ist man dort noch nicht. "Das ist absolut noch nicht spruchreif", lautet die Auskunft der VG. "Wir sind in der Prüfung, Anträge laufen noch nicht."

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