Das Jahrhundert voll gemacht

Im Altenheim St. Josef in Schweich hat es einen Grund gegeben, ein Fest zu feiern: Die Bewohnerin Christine Kremer machte das Jahrhundert voll.

 Besonderes Wiegenfest: Im Kreise ihrer Lieben und zahlreicher Gratulanten feierte Christine Kremer ihren 100. Geburtstag. TV-Foto: Katja Krämer

Besonderes Wiegenfest: Im Kreise ihrer Lieben und zahlreicher Gratulanten feierte Christine Kremer ihren 100. Geburtstag. TV-Foto: Katja Krämer

Schweich. (kat) 29. Juni 1907: In Ensch wird ein Mädchen geboren, das den Namen Christine erhält. Nur zum Reisen verlässt die Moselanerin ihren Heimatort. Ansonsten bleibt sie Ensch treu, bis ihr um die Jahrtausendwende die Selbstversorgung in dem großen alten Bauernhaus zu viel wird. Seitdem lebt sie im Altersheim St. Josef in Schweich. Dort feierte die Seniorin jetzt ihr Jubiläum. Vier ihrer fünf Kinder, die in ganz Deutschland von Bayern bis Emden leben, sind zu ihrem Ehrentag gekommen. "Meine Mutter war immer sehr humorvoll", erzählt Rosmarie Hoek. Der 72-jährige Oswald Kremer schreibt das hohe Alter seiner Mutter dem täglichen Gläschen Wein und der vielen Arbeit an der frischen Luft zu. "Und sie hat immer gern gesungen und getanzt", berichtet der Sohn. Mit Weinbau und Landwirtschaft habe sie gemeinsam mit ihrem Mann, der vor 25 Jahren starb, das Geld für die Familie verdient. Bis vor wenigen Jahren habe Christine Kremer ihre Lieben traditionell zu Ostern bebacken und bekocht. "Dann waren alle da", erzählt Tochter Erika Hock. Alle, das sind heute auch acht Enkel und neun Urenkel.Kaiserzeit und zwei Weltkriege überlebt

Christine Kremer kann nicht mehr gehen, das Sprechen fällt ihr schwer, aber sie nimmt die vielen Glückwünsche wahr. Adrett zurechtgemacht, in einem blauen festlichen Kleid, bedankt sie sich für jeden Händedruck und die Geschenke mit einem Lachen und einem lautstarken "Dankeschön". Unter den Gratulanten ist auch Rudolf Körner, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Schweich. "Die Kaiserzeit haben Sie erlebt und zwei Weltkriege überlebt", betonte Körner in seiner Glückwunschrede.Auch Enschs Ortsbürgermeister Lothar Schätter freute sich, der ältesten Bürgerin der 480-Seelengemeinde zu gratulieren. Sie habe immer ein offenes Haus für Kinder gehabt, erzählt der Enscher Ortsbürgermeister von der persönlichen Begegnung mit "Weirich Dina", wie sie in dem Moselort genannt wird.

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