Das Leben mit den Armen teilen
Mitte des 19. Jahrhunderts kümmerte sich Schwester Alphonsa Kuborn in einem Schweicher Hospital um arme, alte und kranke Menschen und gründete eine Ordensgemeinschaft. Heute engagieren sich die Franziskanerinnen vom heiligen Josef in Altenheimen und für Arme in aller Welt.
Schweich. Seit 1926 betreiben sie in Brasilien eine Leprastation, ohne sich jemals angesteckt zu haben. In Luanda, der Hauptstadt Angolas, leben einige von ihnen mit den Armen auf einer Müllkippe. Dort betreiben sie eine Gesundheitsstation und kümmern sich um streunende Kinder. Aktiv in Bereichen "Gesundheit" und "Bildung"
Auch in Honduras sind sie aktiv in der Gesundheits- und Bildungsarbeit. Ihr neuestes Projekt: Ein Diamantenabbaugebiet in Angola. "Man braucht uns. Die Frauen dort müssen von der Prostitution leben und können sich nicht um ihre Kinder kümmern", erklärt Schwester Monika Schulte, die Provinzoberin der Gemeinschaft der Franziskanerinnen vom heiligen Josef.1867 hatte Schwester Alphonsa Kuborn in Schweich die "Gemeinschaft der barmherzigen Schwestern vom dritten Orden des heiligen Franziskus von Assisi" gegründet, die 1939 ihren Namen erhielt. Heute betreibt der Orden fünf Altenpflegeheime an Rhein und Mosel. St. Josef in Schweich ist das größte Haus mit dem angeschlossenen Generalat, dem Zentrum der Gemeinschaft. Dort fand auch der Festakt zum 140jährigen Bestehen der Gemeinschaft statt. In der Pfarrkirche St. Martin gestalteten Schwestern aus aller Welt ein feierliches Hochamt."Unser Markenzeichen ist die Barmherzigkeit", sagt Schwester Monika Schulte. "Sie muss tatkräftig und mit Herz geschehen." Zahlreiche Schwestern des Ordens, der weltweit aktiv ist, stammen aus Brasilien; auch die Generaloberin der Franziskanerinnen vom heiligen Josef, Schwester Maria de Fátima Schwamberger. Obwohl sich in Westeuropa immer weniger Frauen für den Eintritt in einen Orden entscheiden, sieht Monika Schulte angesichts des 140. Geburtstags der Gemeinschaft optimistisch in die Zukunft: "Wir werden hier in zwanzig Jahren nicht mehr sein, aber wir haben den Boden gut bestellt. Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft unserer Häuser."