Das Plus aus Brüssel

TRIER-LAND. Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Moselfranken hat in den vergangenen sechs Jahren rund 1,5 Millionen Euro für diverse Projekte aus dem EU-Förderprogramm "Leader+" erhalten. Nun steht eine weitere Förderrunde an, und die LAG muss sich erneut bewerben. Allerdings ist die Konkurrenz größer geworden.

"Natur, Kultur, Europa. Eine Landschaft im Fluss." Dieser Slogan und das Konzept, das sich dahinter verbirgt, war in den vergangenen sechs Jahren Gold wert für die LAG Moselfranken. Rund 1,5 Millionen Euro sind bisher aus den EU-Fördertöpfen von "Leader+" in verschiedene Projekte im LAG-Bereich - das sind die Verbandsgemeinden Trier-Land, Konz und Saarburg - geflossen. Land stellt maximal zehn Plätze bereit

An der Schwelle zur neuen Förderperiode, die bis zum Jahr 2013 dauert, wollen sich die Moselfranken erneut für eine Teilnahme qualifizieren. LAG-Geschäftsführer Thomas Wallrich ist optimistisch: "Wir verfügen über die nötige Erfahrung und wollen erneut ein gutes Konzept präsentieren." Er schätzt, dass sich 18 bis 20 lokale Aktionsgruppen um die maximal zehn Plätze bemühen werden, die das Land bereitstellen möchte. Die Vorarbeiten und die Begleitung des Projekts "Leader+" sind zwar sehr arbeitsintensiv, aber es lohnt sich: 1,5 Millionen Euro flossen in den vergangenen Jahren in lokale und überregionale "moselfränkische" Aktionen. Teilweise waren benachbarte LAGs im Boot oder auch das Saarland und Luxemburg. Überregional gefördert werden unter anderem die Projekte Deulux 2004, die "Straße der Römer", die Mosel-Erlebnisroute und eine Terroir-Broschüre über die Weinbodentypen an Mosel, Saar und Ruwer. Schwerpunkt liegt auf touristischer Infrastruktur

Die Entwicklung des ländlichen Raums und der touristischen Infrastruktur sollen auch in der neuen Bewerbungsrunde die Schwerpunktfelder der LAG Moselfranken bleiben. Die Geschäftsführung ist bei den drei Verbandsgemeinde-Verwaltungen verankert. Neben Thomas Wallrich (VG Saarburg) bündeln und unterstützen Georg Schmeltzle (Trier-Land) und Erhard Holbach (Konz) die Projektideen. "Wir legen Wert auf die Umsetzbarkeit der Maßnahmen", sagt Trier-Land-Koordinator Schmeltze. Gutachten für die Schublade gebe es keine. Auch sein Chef, Bürgermeister Wolfgang Reiland, ist von dem Förderprogramm begeistert: "Wir sind auf einem guten Weg und wollen ihn mit Anstößen für zusätzliche Projekte weiter beschreiten." Bisher hat seine Verbandsgemeinde 540 000 Euro aus Brüssel erhalten. Dank "Leader+" konnte in der VG Trier-Land unter anderem das Förderprogramm "Ortsbildprägende Bausubstanz" ins Leben gerufen werden; darüber hinaus wurden Wegekreuze restauriert, die Gemeindestraße zur Burg Ramstein ausgebaut, das Kylltalbad attraktiver gemacht und die Bücherei Rodt erweitert. In Rodt flossen auch Mittel in den Ausbau des Nordic-Walking-Parcours mit Informationsstation. Entscheidung fällt im nächsten Herbst

Nun sind erst einmal die Ortsbürgermeister aufgefordert, Vorschläge für die neue Leader-Periode einzureichen. Am 17. Januar soll dann bei einem Treffen die Wunschliste auf Schwerpunktthemen abgeklopft werden. Der weitere Zeitplan sieht nach Auskunft von Geschäftsführer Wallrich so aus, dass ab Mitte Februar die LAGs drei Monate Zeit haben, ihr Konzept zu erarbeiten und einzureichen. Im Herbst 2007 werde dann wohl eine paritätisch besetzte Jury ihre Entscheidung treffen. Im Höchstfall wird wohl nur jeder zweite Bewerber zum Zuge kommen - die LAG Moselfranken möchte alles daran setzen, dass sie wieder dazugehört.

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