"Das ist ein Evolutions-Sprung"

Als erste Verbandsgemeinde im Kreis Trier-Saarburg führt Trier-Land zum 1. Januar das neue Haushalts- und Rechnungswesen "Doppik" ein. Für Bürgermeister Reiland ist dies ein "Evolutions-Sprung".

 Bürgermeister Wolfgang Reiland mit dem Doppik-Etat 2008 (rechts), der sich schon rein optisch gegenüber dem Haushalt 2007 (links) als Schwergewicht entpuppt. TV-Foto: Albert Follmann

Bürgermeister Wolfgang Reiland mit dem Doppik-Etat 2008 (rechts), der sich schon rein optisch gegenüber dem Haushalt 2007 (links) als Schwergewicht entpuppt. TV-Foto: Albert Follmann

Trier. Rechnen und handeln wie ein Wirtschaftsunternehmen müssen spätestens ab dem Jahr 2009 auch die Kommunen. Für sie galt bisher die kameralistische Haushaltsführung, die sich im Wesentlichen auf Einnahmen und Ausgaben beschränkt. Künftig gilt die sogenannte Doppik, die sich an Buchführung und Rechnungswesen orientiert, wie sie Kaufleute praktizieren. Das heißt: Bilanzen, Erträge, Aufwendungen, Abschreibungen, Sonderposten und Rückstellungen müssen künftig bei allen Entscheidungen in den kommunalen Gremien berücksichtigt werden. "Das ist ein EvolutionsSprung in eine andere Welt", sagt Bürgermeister Wolfgang Reiland. Optisch wird der Wandel bereits in der Dicke der Haushaltspläne deutlich. Wog das Zahlenwerk 2007 "nur" 0,7 Kilogramm, so bringt der erste Doppik-Etat 2008, der am kommenden Mittwoch (18 Uhr, Jugendhilfezentrum Helenenberg) im VG-Rat behandelt wird, sage und schreibe 3,1 Kilogramm auf die Waage. Seit zwei Jahren bereitet man sich im Rathaus auf die Doppik vor, zwei Mitarbeiter wurden eigens dafür freigestellt. Mittels Schulungen und in enger Abstimmung mit Ratsmitgliedern und Ortsbürgermeistern hat die Verwaltung die Weichen für das neue Doppik-Zeitalter gestellt. Zu den Vorarbeiten gehörte auch, dass komplette Anlagevermögen zu ermitteln und zu bewerten, darunter Straßen, Wege, Bürgerhäuser, Schulen und Feuerwehrhäuser. Nur durch die Mithilfe vieler Helfer wie Ortsbürgermeister, Gemeindearbeiter, Wehrleute sowie Personal von Schulen und Kindergärten sei dies überhaupt möglich gewesen, sagt Reiland. Ohne die ehrenamtliche Mithilfe hätte die Zähl- und Messarbeit hohe Kosten verursacht. Ziel der Doppik ist es, die Verfahren und Kostenstrukturen so zu optimieren, dass den Kommunen und der VG ein finanzieller Handlungsspielraum bleibt und künftige Genetationen nicht durch eine kurzsichtige Schuldenpolitik belastet werden.

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