Den Ärmsten der Armen eine Chance geben

Große Freude beim Kaseler Kaplan, Vinzentiner-Pater An dreas Müller: Im Ort hat er nach und nach immer mehr Unterstützung für ein in Indien laufendes Hilfsprojekt seines Ordens erfahren. Durch Spenden von Einzelpersonen sowie von Kaseler Gruppierungen dürfen sich die Vinzentiner nun über eine Unterstützung in Höhe von 1230 Euro freuen.

 Stolze Helfer: Dank des Einsatzes der Kaseler Kommunionkinder und Jugendlichen unterstützt die ganze Dorfgemeinschaft das Hilfsprojekt der Vinzentiner. TV-Foto: Anja Fait

Stolze Helfer: Dank des Einsatzes der Kaseler Kommunionkinder und Jugendlichen unterstützt die ganze Dorfgemeinschaft das Hilfsprojekt der Vinzentiner. TV-Foto: Anja Fait

Kasel. Angefangen hatte alles mit den Vorbereitungen auf die Erstkommunion 2009. In einer Gruppenstunde berichteten die damaligen Katechetinnen den Kindern von der Arbeit der Vinzentinerbrüder in Süd-Indien. Dort wird versucht, eine dauerhafte Basis für 245 Kinder aus den ärmsten Gesellschaftsschichten des Landes zu schaffen, die ihnen erlaubt, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

Neben einer Schulausbildung sollen die Menschen lernen, die Strukturen der systematischen Unterdrückung und Ausbeutung zu deuten und sich Methoden aneignen, diese wirksam und nachhaltig zu überwinden.

In dem Gesamtbetrag von 230 Euro, den die Kinder für das Projekt gespendet hatten, war auch ein Teil von Alexanders Kommuniongeld mit dabei. Der Zehnjährige begründet: "Es macht Spaß, anderen zu helfen." Laura will wie Maximilian "helfen, dass die Menschen nicht mehr so arm sind und dass die Kinder dort zur Schule gehen können."

Pater Andreas Müller: "Mit ihrem Helferwillen hatten die Kommunionkinder eine Kettenreaktion ausgelöst." Er berichtet, dass in Kasel in den folgenden Monaten weiter für das Vinzentiner-Projekt gesammelt wurde: "Egal ob bei der 72-Stunden-Aktion beim Kaseler Krompernfest oder beim Ruwerweinfest, zahlreiche Jugendliche griffen den Kommunionkindern unter die Arme und begannen ebenfalls zu sammeln", erzählt Müller stolz.

Kindergarten- und Kommunionkinder, Jugendliche, Eltern und Senioren aus Kasel ließen sich animieren, ebenfalls zu helfen. Am Ende konnte ein weiterer Scheck in Höhe von 1000 Euro überreicht werden. Dieser Betrag kam durch die Spende des Jugendrings Kasel zustande, "der großzügig aufgerundet hatte", berichtet Müller weiter.

Alle Generationen beteiligen sich am Spendenprojekt



Bei einem "indischen Abend" dankte er im Namen von Pater Norbert Ensch, dem Provinzial der Vinzentiner in Deutschland, und im Namen der indischen Mitbrüder: "Mit dem gespendeten Geld kann vor Ort vielen Kindern eine Schulbildung, Essen, Kleidung und eine medizinische Versorgung gewährleistet werden."

Jugendringleiter Paul Neumann, Ortsbürgermeister Karl-Heinrich Ewald und Katechetin Walburga Neumann freuen sich insbesondere darüber, "dass hier Klein und Groß, Jung und Alt gemeinsam beteiligt waren und somit ein Zeichen für gute und schöne Dorfgemeinschaft gesetzt haben".

Walburga Neumann: "Daher wollen wir auch in Zukunft dieses Projekt weiter unterstützen. Für nächstes Jahr ist ein Fußballturnier der Messdiener geplant. Von dem Erlös wird wieder ein Teil dem Vinzentiner-Projekt in Indien zugute kommen", verrät sie.

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