Der Enkel-Trick und andere Bosheiten

Zusammen mit der Kreisverwaltung und dem Polizeipräsidium bietet die Gemeinde Igel ihren Senioren einen bisher einzigartigen Service. Die Themen Sicherheit und Hilfsangebote stehen im Mittelpunkt.

 Sie schnüren das Sicherheitspaket für Senioren in Igel (von links): Dieter Ackermann (Kreisverwaltung), Markus Bock (Beratungs- und Koordinierungsstelle Welschbillig), Sicherheitsberaterin Erika Nafziger, Polizeioberkommissar Paul Schonarth, Stephanie Neukirch-Meyer (Beratungs- und Koordinierungsstelle Welschbillig), Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig und Polizeihauptkommissar Herbert Grün. TV-Foto: Albert Follmann

Sie schnüren das Sicherheitspaket für Senioren in Igel (von links): Dieter Ackermann (Kreisverwaltung), Markus Bock (Beratungs- und Koordinierungsstelle Welschbillig), Sicherheitsberaterin Erika Nafziger, Polizeioberkommissar Paul Schonarth, Stephanie Neukirch-Meyer (Beratungs- und Koordinierungsstelle Welschbillig), Ortsbürgermeister Franz-Josef Scharfbillig und Polizeihauptkommissar Herbert Grün. TV-Foto: Albert Follmann

Igel. Wie schütze ich mich vor Trickdieben? Wie mache ich mein Haus einbruchsicher? Welche Pflege- oder Hilfsangebote kann ich in Anspruch nehmen und wo muss ich mich hinwenden? Diese und ähnliche Fragen sollen beim Sicherheitstag für Senioren am 3. April im Bürgerhaus Igel beantwortet werden. Es ist kreisweit das erste Mal, dass das Polizeipräsidium Trier, die Leitstelle "Älter werden" der Kreisverwaltung und eine Beratungs- und Koordinierungsstelle gemeinsam in einer Gemeinde informieren. "Die Vernetzung ist bisher zu kurz gekommen", räumt Dieter Ackermann von der Leitstelle "Älter werden" ein. Angesichts des demografischen Wandels werde die Schar der Ratsuchenden, die alt, krank, pflegebedürftig oder behindert seien, immer größer. "Wir werden zunehmend hilflose Menschen bekommen", prophezeit Ackermann und verweist auf die Vermissten-Fälle von demenzkranken Senioren, die sich in jüngster Zeit gehäuft haben. Kreisverwaltung und Polizei haben in den vergangenen Monaten kreisweit 22 ehrenamtliche Sicherheitsberater ausgebildet und zertifiziert, die Senioren mit Rat und Tat zur Seite stehen und Ängste abbauen sollen. Eine davon ist Erika Nafziger aus Igel. Auch sie wird beim Senioren-Sicherheitstag am Donnerstag, 3. April (ab 14 Uhr im Bürgerhaus Igel) dabei sein. Die Polizei wird mit Paul Schonarth und Herbert Grün vertreten sein. Sie warnen vor den Maschen, mit denen es Kriminelle insbesondere auf Senioren abgesehen haben, klären auf, was man unter "Enkel-Trick" versteht und was man bei Haustürgeschäften oder Kaffeefahrten beachten muss. Die Teilnehmer können sich an Info-Tischen auch mit Broschüren eindecken.Stephanie Neukirch-Meyer und Markus Bock von der Beratungs- und Koordinierungsstelle Welschbillig informieren anschließend über Hilfsangebote für ältere Menschen wie ambulante Dienste, Pflegeeinrichtungen und Selbsthilfegruppen. Auch finanzielle und sozialrechtliche Fragen kommen zur Sprache. Dabei soll das Gesellige nicht zu kurz kommen. Bei Kaffee und Kuchen sollen die Teilnehmer auch Gelegenheit zum Plausch und zum gegenseitigen Kennenlernen haben.Die Veranstalter hoffen, dass der Igeler Sicherheitstag für Senioren eine Vorreiterrolle für andere Orte im Kreis Trier-Saarburg übernimmt. Meinung Wichtiges Signal an die Senioren Der Senioren-Tag nach dem Vorbild von Igel ist ein richtiges und wichtiges Signal an die älteren Menschen in unserer Gesellschaft: Ihr werdet nicht mit euren Problemen alleine gelassen, wir kümmern uns um euch, ihr könnt uns vertrauen - so lautet die Botschaft. Sicherheit und Pflege sind zentrale Themen, die die Senioren beschäftigen. Die älteren Mitbürger brauchen mehr denn je Schutz und Beistand in einer immer komplizierter werdenden Welt, trauen sich aber oft aus Angst vor Bloßstellung oder aus Unsicherheit nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deshalb ist gerade die unterschwellige und breit gefächerte Information in vertrauter Umgebung, wie sie der Seniorentag bietet, so wichtig. Den ehrenamtlichen Sicherheitsberatern kommt eine entscheidende Bedeutung bei der Betreuung der Senioren zu. Sie sind die Nahtstelle zwischen Hilfesuchenden und Experten und weisen den Weg. a.follmann@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort