Schweich. Wenn das Solo mit vielen begehrenswerten Mädchen gespielt wird, sind Insider bestens informiert. Die Doppelkopp-Freunde in Schweich treffen sich dann wieder in fröhlicher Runde - allerdings ohne Ehefrauen. Wo aber dann die ganzen Damen herkommen? Na ganz einfach: Das Doppelkoppspiel wird mit doppelter Skat-Karte, somit also mit acht Damen gespielt. Doppelkopp wird in der hiesigen Region recht selten gespielt. In Schweich allerdings kann der Club auf ein 30-jähriges Bestehen zurückblicken. Von den Mitgliedern wird Doppelkopp als ein unterhaltsames Kartenspiel mit vielen Varianten beschrieben. Auch Stadtbürgermeister Vitus Blang ist Mitglied im Club. "Es gibt zwar gewisse Grundregeln, die aber regional unterschiedlich ausgelegt und gespielt werden", erklärt er. Das System und die Varianten in wenigen Sätzen zu erklären, ist unmöglich. Doppelkopp ist ein altes deutsches Kartenspiel. Die Schweicher spielen an einem Abend bis zu 30 Spiele. Egon Gallas: "Es ist unterhaltsam, abwechslungsreich und spannend. Denn bei manchen Spielen klärt sich erst am Schluss, mit welchem Partner man zusammenspielt." Wann immer vier Leute beisammen sind, kann es gespielt werden. Es geht darum, "Stiche" zu machen und Punkte zu sammeln. Der "Doppelkopp" ist dann gegeben, wenn ein Spieler mit einem Stich 40 "Augen" gewinnt. Es spielen normalerweise immer zwei Spieler gegen die anderen beiden. Durch die unzähligen unterschiedlichen Varianten müssen aber auch erfahrene Doppelkoppspieler mit neuen Partnern immer vorher die Regeln absprechen.Mitglied Gallas: "Der damalige Vorsitzende des Schachklubs 1933 Schweich, Karl Rascopp, wollte das Kartenspiel fördern. Deshalb führte er junge Leute in dieses Spiel im Vereinslokal Gasthaus Denhart ein." Die Spieler waren so begeistert, dass sie kurze Zeit danach im Mai 1977 den Doppelkopp-Club Schweich gründeten. Die ersten 13 Vereinsmitglieder verband seit vielen Jahren eine gute Freundschaft. "Heute besteht der Club aus zwölf aktiven Spielern, zu denen immer noch zehn Gründungsmitglieder zählen", sagt Gallas. Das Altersspektrum reicht von Mitte 50 bis 70 Jahre und jeder Spieler kommt aus einem anderen Berufszweig. In den Jahreshauptversammlungen werden Fragen diskutiert und die Entscheidungen gemeinsam getragen. Nachdem das jahrzehntelange Clublokal geschlossen wurde, verlagerte der Verein seine Aktivitäten in das Gasthaus Schilling. Kontakte mit anderen Doppelkopp-Freunden werden mit der Ausrichtung von Turnieren gepflegt. Nicht nur dabei wird die Geselligkeit groß geschrieben. Zur Förderung von Spielernachwuchs sind die Clubmitglieder gerne bereit, junge Leute in das besondere Kartenspiel einzuweisen. Treffpunkt: freitags, 20.30 Uhr, Gasthaus Schilling.