Der Kontrabass erzählt vom Bienenstock

Als sie Kontrabass, Cello und die kleine Achtel-Geige auspacken, gehen den Kindern erst einmal die Augen über, bevor sie die drei Musiker des Trierer Stadttheaters mit Klatschen und einem gut gelaunten "Guten Morgen" in ihrem Kindergarten begrüßen.

 Peter Kasper und sein Kontrabass lassen es im Bienenstock laut surren. TV-Foto: Sandra Bass-Naisar

Peter Kasper und sein Kontrabass lassen es im Bienenstock laut surren. TV-Foto: Sandra Bass-Naisar

Schweich. (sbn) Drei Wochen lang haben sich die Kleinen aus dem Kindergarten St. Martin im Rahmen des Projektes "Musikwerkstatt" mit Instrumenten, einem Orchester, dem Dirigenten und natürlich klassischer Musik beschäftigt. Jetzt besuchen "ganz richtige Musiker", wie eine Vierjährige mit belehrender Miene erklärt, den Kindergarten und erzählen mit ihren Instrumenten die Geschichte vom kleinen Bären. Die drei Musiker des Philharmonischen Orchesters Trier, Michaela Herr am Cello, Peter Kasper am Kontrabass und Hornistin Renate Wege als Erzählerin, wollen Interesse wecken für die klassische Musikausbildung und junge Zuhörer fürs Stadttheater werben. "Wir machen das seit der letzten Spielzeit", informiert Initiatorin Renate Wege. "Die Resonanz in den Kindergärten ist sehr positiv. Pädagogen wissen ja schon lange, dass mit dem Erlernen eines Instrumentes Intelligenz, Sozialverhalten und Fantasie gefördert werden." Vor allem die Klanggeschichte, ähnlich angelegt wie "Peter und der Wolf", fordert die Kinder heraus. Wenn der Kontrabass das laute Surren im Bienenstock hörbar macht und das Cello die tapsigen Schritte des schläfrigen Bären, dann wissen die Kinder, Töne und Stimmungen zu interpretieren.

"Wir legen Wert auf themenbezogene Projektarbeit", sagt Kindergartenleiterin Claudia Berweiler. Die Musikwerkstatt habe sich dem gelungenen Kunst-Konzept rund um Friedensreich Hundertwasser angeschlossen. "Wichtig war uns, dass sich die Kinder je nach Interesse für die Musikwerkstatt entscheiden konnten." 22 haben mitgemacht und waren neugierig, die klassischen Instrumente kennenzulernen und die Aufgaben des Dirigenten. Mit ihren Orff'schen Instrumenten haben die Kinder gelernt, sich selbst musikalisch auszudrücken, "aber nicht so schön wie die vom Theater", raunzt der fünfjährige Max.

Extra Das Familienkonzert "In 80 Tagen um die Welt", ein musikalisches Abenteuer mit Jules Vernes, wird am Sonntag, 26. Oktober, 11 Uhr, im Stadttheater Trier gezeigt. Ein Kinderkonzert findet am Mittwoch, 1. Oktober, 15.30 Uhr, im Spielzeugmuseum Trier statt. (sbn)

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