Der Krise ein Schnippchen geschlagen
Mit einem fiktiven Börsenwert von 109 879,89 Euro hat die Gruppe "Die4Lustigen3", Tommy Malburg, Kai Glauber und Nicolas Münster, europaweit im Planspiel Börse der Sparkassenfinanzgruppe den höchsten Gewinn erzielt. Damit setzten sich die Vertreter des Gymnasiums Hermeskeil gegen eine Konkurrenz von 250 000 Spielgruppen durch.
Hermeskeil. Was die Nationalmannschaft im Fußball nicht schaffte, erreichte das Gymnasium Hermeskeil beim Planspiel Börse: Die4Lustigen3 sind die Besten. Aus fiktiven 50 000 Euro wurden trotz, oder vielleicht wegen der Finanzkrise 109 879,89 Euro. Das bringt ein Preisgeld von realen 1 000 Euro, eine Reise zur Siegerehrung auf Bundesebene nach Berlin und zum Treffen der besten europäischen Schülerbroker in einer europäischen Hauptstadt, die noch nicht feststeht.
Ein Preisgeld von 1000 Euro ging an die Gewinner
Erst im letzten Jahr holte die benachbarte Berufsbildende Schule "Geschwister Scholl" den Sieg auf Landesebene. "Wir nennen die Borwiesenstraße um in Broker- Avenue", scherzte der Marketingleiter der Sparkasse Trier, Matthias Schwarz, der den drei Jungbrokern gratulierte. Bei diesem Spiel gehe es um die Praxis ökonomischer Zusammenhänge und die Übung, später die eigenen finanziellen Möglichkeiten besser einschätzen zu können, erklärte Schwarz, fügte aber hinzu: "Wir wollen keine Zockerei begünstigen".
Mit dem betreuenden Lehrer der Spielgruppe, Josef Gonder, fanden die drei eine wichtige Stütze, denn es gab einen Punkt im Spiel, an dem schon die Profis die Nerven verloren: Die "VW-Rakete", das beeindruckende Beispiel, wie weit sich Finanz- und Realwirtschaft entkoppelt haben.
Eine Portion Glück war auch dabei
"Wir haben eine Schadensanalyse gemacht", verrät der Pädagoge das Rezept, was heißt, Aktien, die tief fallen, steigen auch mehr als solche, die schon höher stehen. Die Strategie, sich auf fast wertlose Papiere zu stürzen und sie nach rund 30 Prozent Wertsteigerung wieder abzustoßen, ging voll auf. Die VW-Aktien nach der Kursexplosion punktgenau wieder verkauft zu haben, reichte allein nicht für den Sieg.
Tommy Malburg ist sehr zufrieden: "Wir haben täglich mehrere Stunden das Börsenfernsehen verfolgt und uns unseren eigenen Reim auf die Entwicklung gemacht." Nicolas Münster stellte fest: "Tommy hatte meistens Recht mit seiner Einschätzung." Die Gruppe habe gut miteinander harmoniert, meint Kai Glauber. "Wir hatten auch eine Menge Glück."
Jetzt wollen die drei einen Teil ihres Preisgeldes ganz real in Aktien anlegen. Das geht, eingeschränkt, bereits ab 16 Jahren.