Morscheid. (dis) Szenenapplaus und heftige Lachsalven sind der Dank der jeweils 180 Zuschauer im Bürgerhaus an die Akteure. Auch sie können sich gelegentlich nach einem gelungenen Wortgefecht ein Lachen und Schmunzeln bei dem Stück von Walter G. Pfaus nicht verkneifen. Einfach toll die Bühnengestaltung: Das Stück spielt in einem Wohnzimmer, das allerdings recht chaotisch wirkt. Spinnweben an den Möbeln, Bierflaschen auf dem Schrank, Kleidungsstücke und die Zeitungen am Boden dominieren. Ein "Saustall" eben. Das bestätigen denn auch die Akteure. Und Schuld an allem hat Bruno Propper (Bernd Michael Quint). Ein angenehmer Anblick ist er wahrhaftig nicht. Er passt in den "Saustall". Das ändert sich schlagartig, als die neue Nachbarin Helene von Wingert (Marion Viazis) das Wohnzimmer betritt. Bei Bruno ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch sowie er aussieht, hätte er bei Helene nie eine Chance. So gibt er sich als sein eigener seniler Vater aus.

Stunden später, frisch gewaschen, rasiert und neu eingekleidet, kann er dann seiner Angebeteten gegenübertreten und sich als sein eigener Sohn ausgeben. Was zur Folge hat, dass sein Sohn Helmschi (Patrick Quint) jetzt sein Bruder sein muss.

Frau von Wingert hat das gleiche Problem: Auch sie gibt sich jünger, als sie ist, und macht ihre Tochter Diana (Ilka Niemczyk) kurzerhand zu ihrer Schwester. Es entsteht ein riesiger Tumult bei dem nur eine "cool" bleibt, und das ist: Oma Gina (Regina Quint). An ihr zieht alles scheinbar unbemerkt vorüber.

In weiteren Rollen überzeugen Evi Blum, Christian Lauer und Lothar Naumes. Es soufflieren Marco Theis und Bianca Penth.

Wie sich die ganzen Verwechslungen und der komplette Durcheinander am Ende auflöst soll hier nicht verraten werden. Denn die Spannung für die dritte und letzte Vorstellung am Freitag, 24. Oktober, soll erhalten bleiben. Regisseurin Roswitha Winkel: "Einige Karten sind noch zu haben."