Der neue Mittelpunkt Leiwens

Leiwen · Die Moselgemeinde hat zum Richtfest des Gemeindezentrums geladen. Eine bekannte Fotografin aus London gestaltet die Halle mit.

 Zimmermann und Ortsbürgermeister begrüßen auf dem Gerüst die Besucher des Richtfestes in Leiwen. TV-Foto: Albert Follmann

Zimmermann und Ortsbürgermeister begrüßen auf dem Gerüst die Besucher des Richtfestes in Leiwen. TV-Foto: Albert Follmann

Foto: (h_tl )

Leiwen Es ist eines der größten gemeindlichen Vorhaben, die je in Leiwen umgesetzt wurden: der Bau des neuen Gemeindezentrums in der Ortsmitte. Anlässlich des Richtfestes kündigte Ortsbürgermeister Sascha Hermes an, dass die Einweihungsfeier noch in diesem Jahr erfolgen soll. Das Projekt und die Kosten (2,64 Millionen Euro) lägen voll im Plan.
Konzerte, Theatervorführungen, Kappensitzungen, öffentliche Weinproben, private Feiern - dies und noch vieles mehr soll in dem geplanten Gemeindezentrum in Leiwen möglich sein. Das neue Bürgerhaus dient auch der benachbarten Ganztagsschule (GTS) als Mensa.
Mit dem Gemeindezentrum werde ein neues Kapitel für das Zusammenleben in der Gemeinde aufgeschlagen, sagte Hermes. Die neue Halle werde das Dorfleben bereichern.
Der Ortsbürgermeister ging auch auf die Architektur ein. Es handele sich um einen modernen Funktionsbau, der durch die Verwendung von Schieferelementen auch auf den Weinbau als regionale Besonderheit hinweise. Voller Stolz verkündete Hermes, dass für die Sparte "Kunst am Bau" mit Rut Blees Luxemburg eine Künstlerin aus Leiwen gewonnen wurde, die unter anderem in Großbritannien Bemerkenswertes geschaffen hat (siehe Info).
Vor dem traditionellen Richtspruch eines Zimmermanns gratulierte Kreisbeigeordneter Arnold Schmitt der Gemeinde zu dem "innovativen Projekt". Das Gemeindezentrum trage dazu bei, Leiwen lebendig und lebenswert zu erhalten. Es sei eine große Leistung, ein solches Gemeindezentrum auf den Weg zu bringen, sagte Bundestagsabgeordneter Bernhard Kaster. Das Geld sei gut investiert, weil es die Infrastruktur der Gemeinde Leiwen stärke. Bürger, Vereine und Touristen profitierten von dem neuen Gemeindezentrum. Rudolf Körner, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Schweich, ging auf die Zweitnutzung der Halle als Mensa der Grundschule Leiwen ein.
Die Verbandsgemeinde beteiligt sich am Bau der Gemeindehalle, aber auch an Sanierungsmaßnahmen am Grundschulgebäude.
"Wir können nur von der Halle profitieren", sagte Schulleiter Wieland Eßling. Schüler der Ganztagsschule werden ab kommendem Jahr im abgetrennten Foyerbereich ihr Essen einnehmen.
Die Schule verfügt über eine Essensausgabe, die vom übrigen Küchenbereich getrennt ist.
Wegen des Neubaus der Halle ist der Schulhof in den rückwärtigen Gebäudebereich verlegt worden. Dort verläuft auch der Schantelbach, wo ein "Blaues Klassenzimmer" eingerichtet wurde.FOTOGRAFIE IN BETON GEGOSSEN


Extra

Die 1967 in Trier geborene und im Moselort Leiwen aufgewachsene Fotokünstlerin Rut Blees Luxemburg hat im vergangenen Jahr in London ein vielbeachtetes Projekt realisiert. Ihre Arbeit "Silver Forest" prägt die Fassade des neugestalteten Rathauses von Westminster in der Londoner Innenstadt. Das sieben mal 30 Meter große Kunstwerk besteht aus sechs Beton-Paneelen, die nächtliche Birkenwälder in Peking und London zeigen. Die Arbeit beleuchtet das Verhältnis von Natur und städtischem Umfeld. Das Besondere daran ist ein neuartiges Verfahren, bei dem Fotografie in Beton gegossen wird. Rut Blees Luxemburg lebt in London.

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