Die Gäste kommen, schauen und staunen

Waldrach · Das kürzlich fertiggestellte Familienzentrum, Waldrachs neue Mitte, stellte sich am Tag der offenen Tür als Besuchermagnet dar. Viele Hundert Gäste kamen, sahen und staunten.

Waldrach. Wer das neue Waldracher Familienzentrum am Tag der offenen Tür besucht hat, staunte nicht schlecht über die zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten. Hunderte Waldracher, aber auch Besucher aus den Nachbarorten, waren begeistert angesichts der gelungenen Baumaßnahme. Im Ortskern, direkt an der Landesstraße, schmiegt sich das Zentrum als zweigeschossiger, langgestreckter Baukörper unterhalb der Pfarrkirche an den ansteigenden Hang und eröffnet gleichzeitig direkte Ausblicke auf den Dorfplatz.
In dem 3,45 Millionen Euro teuren Objekt finden alle Generationen des Ortes ein Dach über dem Kopf. Während die Jugend im eigenen Raum feiern kann, steht der Gemeindesaal für private Feste und die Ortsvereine zur Verfügung. Ortsbürgermeister Heinfried Carduck sagt zufrieden: "Die Politik hat die Räumlichkeiten geschaffen, jetzt wollen wir sie mit Leben füllen."
Die ersten Schritte in das Zentrum haben die Winzerkapelle, der Männergesangverein und die Volkshochschule mit wöchentlich 20 Stunden gemacht. Das Obergeschoss ist als Kindertagesstätte (Kita) für Waldrachs jüngste Bewohner geschaffen worden. Es zeichnet sich von außen hell verputzt mit farbigen Fassadenelementen ab. Die Besucher erleben im Innern helle und hohe Kindergartenräume, die von großen Glasflächen eingerahmt werden. Das große Außengelände lädt die derzeit 72 Kinder zum Spielen ein. Die Leiterin der Kita, Sonja Lauterbach, freut sich: "Der Gemeinderat und alle anderen Beteiligten haben uns damit einen Traum erfüllt." Insbesondere verweist sie auf den perfekten Schallschutz. "Die Kinder können so laut sein wie sie wollen, der Schallschutz dämpft den Pegel mächtig runter."
Das Gebäude stellt sich an der Straße als langgestreckte Mauer, die sich aus dem Hang entwickelt, dar. Architekt Hans-Jürgen Stein erklärt: "Wir haben das Haus mit heimischem Schiefer verkleidet, um die Verbundenheit mit der Heimat zu bekunden." Das Haus könne in dieser Art nie für München oder Hamburg geplant werden, da es dort keinen Schiefer gibt. Für die Kunst am Bau hat er sich eine Besonderheit einfallen lassen: In der Schieferwand sind zwölf historische und aktuelle Fotos, die nachts von hinten beleuchtet werden, eingebaut. Sie zeigen zum Beispiel die alte Schule oder das ehemalige Hotel Waldracher Hof. Auch damit solle weitere Heimatverbundenheit gezeigt und Identität aufgebaut werden.
Weitere Fotostrecken sollen im Eingangsbereich des Hauses ausgestellt werden. Dazu sucht er noch Fotos, die mindestens 50 Jahre alt sind (Kontakttelefon: 0651/57759).
Die Frauengemeinschaft sorgte mit Kaffee, Kuchen uind Wein für das leibliche Wohl.

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