Die Löwenmütter des Landlebens

TRIER/TRIER-SAARBURG. Es ist äußerst beachtlich, was der Landfrauenverband Trier auf die Beine stellt. Zu seinem Landfrauentag unter dem Motto "Wein in der Bibel" kamen rund 180 interessierte Frauen und Männer.

 Die Frauen vom Vorstand des Landfrauenverbandes übernahmen es selbst, ihre Gäste bei der Weinprobe zu bewirten. TV-Foto: Dietmar Scherf

Die Frauen vom Vorstand des Landfrauenverbandes übernahmen es selbst, ihre Gäste bei der Weinprobe zu bewirten. TV-Foto: Dietmar Scherf

"Wenn wir zu unseren Veranstaltungen einladen, dann sind auch Männer herzlich willkommen", erzählt die Vorsitzende Gertrud Hoffranzen (Mehring). Der "Landfrauentag" ist für die Besucher auf die wenigen Stunden der Weinprobe begrenzt. Lediglich für die Frauen des Vorstandes ist es ein kompletter arbeitsreicher Tag. Denn sie sind es, die den Matthiassaal in der Abtei St. Matthias in Trier in stundenlanger Arbeit entsprechend herrichten.Oster-Dekoration mit Liebe zum Detail

Sie haben sich mit viel Liebe zum Detail große Mühe gegeben. Am späten Nachmittag, als es endlich losgeht, können sie sich des Lobes gewiss sein. Hübsch sind die Tische in grün-gelben Farben dekoriert. So animieren gelbe Osterglocken in grünen Weinflaschen zu Gedanken an den Frühling und guten Wein. Die Gläser für jeden Gast sind aufgestellt. Das Brot ist geschnitten, und zur Weinprobe haben die Frauen Kulinarisches aus der Region vorbereitet. Das Ansehen des Landfrauenverbandes spiegelt sich in der Gästeliste wider. So sind neben der Europaabgeordneten und Vorsitzenden des Landfrauenverbandes Rheinland-Nassau, Christa Klaß (Osann-Monzel), auch der Kreisbeigeordnete Helmut Reis (Mehring), zahlreiche Vertreter der umliegenden Verbandsgemeinden sowie der Vorsitzende des Bauern- und Winzerverbandes Walter Clüsserath und Geschäftsführer Gerhard Brenner gekommen. Gertrud Hoffranzen begrüßt mit Prälat Franz Josef Gebert (Trier) und Definitor Matthias Struth ganz besondere Gäste. Denn sie werden im Laufe der Weinprobe eine besondere Rolle übernehmen. Die Vorsitzende sagt bei ihrer Begrüßung: "Wir Landfrauen fühlen uns stark mit der Natur verbunden, sind Wächter des ländlichen Lebensraumes. Das Leben auf dem Land ist nicht mit einem Baudenkmal zu vergleichen, das man zu retten versucht, obwohl es niemand will." Den Schein zu pflegen oder Oberflächen zu polieren , das reiche nicht, um Kultur zu gewinnen. Hoffranzen sieht darin einen Auftrag der Welt, "der uns ins Herz geschrieben ist". Die Landfrauen tragen Verantwortung für die seit Jahrtausenden gewachsene Kulturlandschaft und die Produkte, die dort wachsen. Kulinarische Höhepunkte

Eines der Produkte, der Wein, stand bei diesem Landfrauentag im Vordergrund. "Wein in der Bibel", darauf gingen die Festredner Prälat Franz Josef Gebert und Definitor Matthias Struth ein. Für beide kein Problem, sind sie doch an der Mosel aufgewachsen, leben inmitten des Weinbaugebietes und kennen sich als Gottesmänner bestens mit der heiligen Schrift aus. "207 Mal ist der Wein - er war schon im Alten Testament als Lebens- und Heilmittel angesehen - in der Bibel erwähnt worden", sagt Pastor Matthias Struth. In seinen Ausführungen geht er sowohl auf den Anbau als auch auf den rechten Gebrauch des Getränkes ein. Prälat Franz Josef Gebert fällt indessen die Aufgabe zu, die zehn gereichten Weine zu kommentieren. Probiert werden immer zwei Weine gleichzeitig. Dazu haben die Frauen Leckereien wie "Lachs-Forellenmousse auf Vollkorntaler", "Frischkäsetrüffel" oder "Brandteigbällchen mit Gemüsefüllung" vorbereitet. Zur Unterhaltung tragen die "Riesling Harmonists" sowie Maria Wahlen, Mathilde Hansjosten und Hedi Herrig mit Sketchen und Vorträgen bei. Die Schlussworte spricht Renate Neises.

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