Die Luft bleibt rein

TRIERWEILER. Welche Auswirkungen hat das Neubaugebiet "In der Acht" auf das Klima in Trierweiler? Diese Fragestellung beantwortete ein Klimatologe mit einem Gutachten in der letzten Gemeinderatssitzung.

Seit einigen Jahren beschäftigt das Neubaugebiet "In der Acht" den Gemeinderat in Trierweiler. Zahlreiche und umfangreiche Gutachten wurden erstellt, um dem Naturschutz, dem Umweltrecht und den landespflegerischen Belangen Rechnung zu tragen. Spechte, Krähen und sieben verschiedene Fledermausarten sind in dem Gebiet beheimatet, sie alle müssen berücksichtigt werden. Dass der Gemeinderat diese Bedenken ernst nimmt, ist an dem überproportional großen Grünflächenanteil im Bebauungsplan und dem Sicherstellen hochwertiger Ausgleichsflächen erkennbar. Ebenfalls sehr ernst nahmen Bürgermeister Matthias Daleiden und der Gemeinderat die Stellungnahmen der Bürger zur Offenlegung des Bebauungsplanes. In einer dieser Stellungnahmen wurde sinngemäß vorgetragen, es sei zu befürchten, dass sich durch das Baugebiet "In der Acht" das Klima und die Luftbelastung Trierweilers nachteilig verändern würden. Aufgrund dieser Bedenken beschloss der Gemeinderat, bei Professor Günther Heinemann von der Universität Trier ein klimatologisches Gutachten sowie ein Gutachten über die lufthygienische Belastung der Ortslage in Auftrag zu geben. In der letzten Gemeinderatssitzung trug Klimatologe Heinemann die Ergebnisse seiner Untersuchung vor. Ziel seiner Untersuchung sei es gewesen, so Heinemann, die klimatische und lufthygienische Situation in Trierweiler zu erfassen und die Auswirkungen der geplanten Baumaßnahmen zu beurteilen. Dafür errichteten die Fachleute meteorologische Messstationen im Gebiet "In der Acht" sowie im Ortskern. Zudem wurden Messfahrten mit einem speziell ausgerüsteten Messfahrzeug durchgeführt und zur Visualisierung von Luftströmungen Rauchversuche gestartet und ausgewertet. Lufthygienische Messungen an sechs Messpunkten sowie numerische Simulationen ergänzten die Studie. In seinem Fazit kam Heinemann zu dem Schluss, dass die geplanten Baumaßnahmen bezüglich der thermischen Aspekte im Bebauungsgebiet direkte Auswirkungen zeigen werden. Bei windschwachen Hochdrucklagen ist mit einer Erhöhung der Lufttemperatur um etwa ein bis eineinhalb Grad zu rechnen. Die Häufigkeit dieser Wetterlagen beträgt jedoch lediglich 30 Tage im Jahr. In den Tagstunden ist die Erhöhung schwächer, abends und nachts stärker ausgeprägt. Zwischen der Ortsmitte und dem Messpunkt im Neubaugebiet wurde ein maximaler Unterschied von 2,1 Grad registriert. "Dieser Unterschied ist jedoch geringer als die Temperaturdifferenzen von bis zu 3,5 Grad zwischen den höher gelegenen Teilen des Ortes und dem Ortsbereich ,Schulstraße'", erläuterte Heinemann.Grenzwerte werden eingehalten

Auch die Untersuchungen bezüglich der Lufthygiene ergaben keine nennenswerten Belastungen und Bedenken. "Auch durch den zusätzlichen Verkehr im Rahmen einer geplanten Bebauung wird es zu keinen Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte kommen", prognostizierte der Klimatologe für den Anteil der Stickoxide. Gleiches gelte für die Feinstaubbelastung. "Der zusätzliche Verkehr wird nur zu einer vernachlässigbaren Erhöhung der Feinstaubwerte im Untersuchungsgebiet führen", so seine Schlussfolgerung. Diese Untersuchung sei wichtig gewesen und habe wichtige Erkenntnisse gebracht, resümierte Ortsbürgermeister Daleiden in Anbetracht der Untersuchungsergebnisse. Er äußerte die Hoffnung, dass damit entsprechende Bedenken zerstreut seien. In der Hoffnung, dass es dazu nie komme, ergänzte er, dass diese Zahlen wohl auch jederzeit vor Gericht standhalten könnten.

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