Trier. Alle Samstage wieder ist Viezjupp-Tag. Dann verkündet die Kolumnen-Figur ihr spezielles trierisches Wort zum Sonntag. Mal wird augenzwinkernd gelästert, mal kritisiert, mal die Hautevolee oder Kommunalpolitiker auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und mal laut nachgedacht, weil Viezjupp ja auch nur ein Mensch (und Mann) aus dem Volk ist, der nicht alle Probleme zwischen Kaiserhammer-Weiher und Römersprudel lösen kann. Nachdem er vor dreieinhalb Jahren das Licht der medialen Welt erblickte, hat sich der Mann mit der Porz rasch zum Publikumsliebling entwickelt. "Deshalb ist es schon fast überfällig, endlich eine Viezjupp-Porz auf dem Markt zu bringen", findet Hans-Albert Becker (53), Chef der Tourist-Information Trier (TIT). Beim Trierischen Volksfreund stieß Becker mit seinem Vorschlag auf Gegenliebe - und nun ist er tatsächlich da, der Apfelwein-Porzellanbecher mit Viezjupp-Logo drauf und dem gut gemeinten Ratschlag: "Hol' noch einen!"

Viezporzen originell zu designen zählt nicht unbedingt zu den notwendigen Kernkompetenzen der Trierer Tourismus-Zentrale. Da aber immer wieder Gäste nach originellen Trier-Souvenirs fragten, legte die TIT in Eigenregie Porzen-Editionen auf.

Der Unterschied zur üblichen Porz, die als Inbegriff trierischer Lebensart und Geselligkeits-Kultur gilt, besteht in originellen Aufdrucken wie "Nimmst Du noch oder holst Du schon?" plus Stadt-Logo. Es entstand ein regelrechter Porzen-Boom, den aber nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische schüren. An die 4000 Apfelwein-Becher hat die TIT seit 2007 verkauft. Die Viezjupp-Porz ist der bereits vierte Motiv-Streich. Die Speicherer Firma Gebrüder Plein hat 500 Exemplare hergestellt. Erhältlich sind sie zum Stückpreis von 9,90 Euro bei der Tourist-Information an der Porta Nigra; beim TV bestellt werden können sie via www.volksfreund-shop.de oder telefonisch unter 0651/7199-997. Becker und sein Team denken bereits über weitere Porzen-Streiche nach. Fest steht, dass im Advent wieder die Glühviez-Porz (0,2 Liter) im TIT-Souvenir-Shop stehen wird. Und dann: "Dann könnten wir ja vielleicht Viezjupps Frau Bärbel outen." Die geistert zwar immer durch die Kolumnen, aber wirklich gesehen hat sie noch niemand.