Die Welt im Miniaturformat

Schweich. Zur großen Modellbau-Ausstellung kamen am Sonntag viele Besucher in die Bodenländchenhalle. "Das sprengt bei Weitem unsere Erwartungen", freut sich Joachim Schlöder von den Modellbaufreunden Schweich, die zur Premieren-Ausstellung mit Hobbytüftlern aus Luxemburg, Trier, Arlon, Wittlich, Freisen, Mannheim und Dudelange eingeladen hatten.

Ein Blick in die Halle könnte nicht charakteristischer für den Modellbau sein: Vater und Sohn, im Schlepptau mehr oder weniger willig auch Mutter, drängen sich da um Schiffe, Flugzeuge, Dampfmaschinen, Eisenbahnen und Autos. Da wird gefachsimpelt, interessiert nachgefragt, ehrfürchtig bewundert und staunend wahrgenommen, was der Modellbau so alles möglich macht. Der 16 Jahre alte Nico Maier aus Wittlich hat sich mit dem Bau seines Kunstflugmodells, einer Elektro-Funtana, einen Traum erfüllt. "Die große Fliegerei kann ich mir momentan noch nicht leisten. Also habe ich in den letzten zweieinhalb Jahren dieses Flugzeug gebaut und bin, wenn das Wetter gut ist, draußen, um zu fliegen." Für die "Graf Zeppelin", ein Nachbau des berühmten deutschen Flugzeugträgers, hat Harald Wagner aus Konz-Könen viereinhalb Jahre im Keller gesessen. "Eine Leidenschaft, für die meine Frau Gott sei Dank Verständnis hat", bekennt der Modellbauer und schwärmt von seinem neuen Projekt, dem Panzerschiff "Graf Spee". Jürgen Hoffmann aus Trier erläutert seinem jungen Publikum, das sich da um seine Modellschiffe schart, wie eine Dampfmaschine funktioniert und lässt die Pfeife unüberhörbar, aber echt durch die Bodenländchenhalle klingen. "Jetzt endlich, da ich nicht mehr arbeite, kann ich eine Jugendliebe pflegen", verrät der Trierer augenzwinkernd und poliert liebevoll die Schiffsplanken. Gebaut wird im Winter, im Sommer kommen die Schiffe ins Wasser und dann zeigt sich, ob all die vielen Stunden des Tüftelns gut investiert waren. Ob es im nächsten Jahr wieder eine Modellbau-Ausstellung geben wird? Joachim Schlöder von den Modellbaufreunden Schweich lächelt, Modellbaufreund Rüdiger Reisen kommentiert: "Dann müssen wir uns eine größere Halle suchen. Die Modellbaufreunde aus Luxemburg, Wittlich, Freisen, Arlon, Dudelange, Mannheim und Trier wollen auf jeden Fall wieder mit dabei sein."

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