Die einen lernen, die anderen hämmern

Zemmer. · Innerhalb von sechs Wochen kann man keine drei Klassenräume bauen. Deshalb werden für die kommenden Monate Schüler und Bauarbeiter in Zemmer miteinander auskommen müssen. Die Vertreter der Verbandsgemeinde Trier-Land sind zufrieden, dass nun endlich gebaut wird. Mit der Schulaufsicht sind sie weiterhin weitaus weniger froh.

In Schweich hat es funktioniert. Dort ist das Schulzentrum in den vergangenen Jahren vergrößert worden. Das bedeutete, dass gleichzeitig gelernt und gebaut worden ist. Auch auf der Fidei soll das Nebeneinander klappen. In den kommenden Wochen werden Schüler und Kinder in Zemmer-Rodt unterrichtet, während am Schulgebäude gearbeitet wird.

Bis zum Baubeginn vor einigen Wochen war es ein langer Weg. Über Monate hinweg beschäftigte sich der Verbandsgemeinderat Trier-Land mit der Frage, was und in welcher Form gebaut werden sollte. Soll es einen weiteren Raum oder doch drei geben? Sollen vorgefertigte Klassencontainer eingebaut werden oder ist eine Massivbauweise dann doch besser? All diese Fragen sind geklärt. Vermutlich bis in den späten Herbst hinein wird gearbeitet.

Der ursprüngliche Plan der Verbandsgemeinde als Trägerin der Grundschule sah anders aus. Die Bauarbeiter sollten bis spätestens diesen Freitag abziehen, damit ab kommendem Montag Unterricht in den neuen Räumen abgehalten werden kann (der TV berichtete). Denn in Zemmer gibt es aufgrund steigender Schülerzahlen nun eine Schulklasse mehr als es Klassenräume gibt. In dieser Situation hat die Ortsgemeinde Zemmer ausgeholfen. Der gehört eine Turnhalle, die unmittelbar neben der Grundschule im Ortsteil Rodt liegt. Und aus einem Raum, in dem bisher Stühle gelagert worden sind, ist ein Klassenraum geworden. Mit allem Drum und Dran. Dort werden für die kommenden Wochen 16 Jungen und Mädchen der Klasse 2a von ihrer Lehrerin Eveline Cordie-Wallenborn unterrichtet.

Und noch eine Planänderung hat es ergeben. Nach Ansicht der Mitglieder des Verbandsgemeinderats Trier-Land hat die Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) Trier so etwas wie einen unfreundlichen Winkelzug unternommen. Im Mai hatte die Behörde für alle Beteiligten unerwartet mitgeteilt, dass nicht mehr die Kosten für den Neubau der Räume Grundlage für den Landeszuschuss sein sollten. Stattdessen wurde ausgerechnet, was es kosten würde, das Grundschulgebäude in Zemmer wieder fit zu machen. Diese hatte die Verbandsgemeinde 2008 aufgegeben. Unter anderem deshalb, weil die ADD der Meinung war, dass zwei Standorte in Zemmer nicht sinnvoll sind.

Die Argumentation der Trierer erschloss sich offensichtlich keinem Mitglied des Verbandsgemeinderats Trier-Land. An dieser Einstellung hat sich bis heute nichts geändert.
Nach Auskunft von Edgar Schmitt, Ortsbürgermeister von Zemmer und erster Beigeordneter der VG Trier-Land, sollen deshalb zeitnah Gespräche mit der ADD geführt werden. Ziel: eine andere Kostenverteilung. Die sieht bisher so aus, dass insgesamt rund 83000 Euro verbaut werden sollen. Nach Abzug der Zuschüsse von Landkreis Trier-Saarburg und Land Rheinland-Pfalz liegt der Eigenanteil der Verbandsgemeinde Trier-Land bei 651200 Euro. Das sind rund 250000 Euro mehr als erwartet.

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