Die schöne Madonna kehrt zurück

Kasel · Im Dezember 2013 von Unbekannten mutwillig zerstört, jetzt von Heimatverbundenen liebevoll wieder hergerichtet: Die Kaseler haben ihr Marienkapellchen samt Madonna wieder. Im Flurgebiet Auf Hex findet am kommenden Sonntag, 11. Mai, die feierliche Neuweihung statt.

 Sie treffen letzte Vorbereitungen vor der Neueinsegnung des Kaseler Marienkapellchens: Die Kaseler Gerhard Theis, Karl Koster und Rainer Heinz (von links) tragen die neu angeschaffte Madonna in die Kapelle. TV-Foto: Anja Fait

Sie treffen letzte Vorbereitungen vor der Neueinsegnung des Kaseler Marienkapellchens: Die Kaseler Gerhard Theis, Karl Koster und Rainer Heinz (von links) tragen die neu angeschaffte Madonna in die Kapelle. TV-Foto: Anja Fait

Kasel. Nordwestlich der Ortslage, nahe dem sogenannten "Hexenkreuz" wurde das Kaseler Marienkapellchen 1914/1915 auf Grund eines Versprechens der Eheleute Matthias Herres und Helena Casel erbaut. Durch notarielle Schenkung ging der Privatbesitz 1962 an die Pfarrei über. Um Erhalt, Pflege und Erscheinungsbild der Kapelle kümmerten sich stets Gläubige. Umso größer war das Entsetzen, als sich im vergangenen Dezember plötzlich Unbekannte an dem Kulturdenkmal zu schaffen machten. Die Vandalen, von denen bis heute jede Spur fehlt, zerstörten dabei unter anderem die etwa einhundert Jahre alte Lourdesmadonna.
Frisch gestrichen und gereinigt


Dennoch, oder gerade deswegen, erstrahlt das kleine Gotteshäuschen am Timpertsweg jetzt wieder in neuem Glanz. Die Verwüstung war der Auslöser für eine umfangreiche Renovierungsaktion, der sich eine achtköpfige Seniorengruppe aus Kasel mit viel Liebe zum Detail angenommen hat.
Eine ganze Woche lang waren sie täglich ehrenamtlich in und um das Kapellchen aktiv. Für die Stärkung zwischendurch sorgten die Frauen des Pfarrgemeinderats. "Die Männer sind hier regelrecht explodiert", berichtet die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Hilde Herres, stolz. "Die Treppenstufen, die Regenablaufrinne und die Außenanlagen sind erneuert worden. Ein Baum ist gefällt und das Gelände begradigt worden", erzählt sie.
Außerdem präsentiert sich das Kapellchen jetzt von innen wie von außen frisch gereinigt und gestrichen. Auch eine neue, ebenfalls rund 100 Jahre alte Marienfigur ist bereits angeschafft worden. "Sämtliche Materialkosten und die Kosten für die neue Statue konnten wir durch großzügige Spendengelder von Privatleuten, den Firmlingen und vom Mütterstammtisch decken", freut sich Hilde Herres.
"Diese Kapelle hat für uns Kaseler, für die Mertesdorfer und für viele Wanderer, die hier vorbeikommen eine ganz besondere Bedeutung", sagt der Kaseler Hermann Jakobs. "Manchmal kehre ich auch selbst hier ein und genieße für zehn Minuten diese absolute Ruhe."
Karl Koster gehört dem Renovierungsteam an. Er begründet seinen Einsatz an dem Kaseler Kulturdenkmal folgendermaßen: "Wir sind alle Rentner, sozusagen freiwillige Helfer mit Spaß an der Sache. Wir kümmern uns hier in Kasel um alles, was so anfällt. Auch für dieses Projekt sind wir einfach gern in Aktion getreten."
Extra

Pastor Ralf-Matthias Willmes segnet das Kaseler Marienkapellchen am Sonntag, 11. Mai, um 15 Uhr ein. durch Die Andacht wird vom Männergesangverein Eintracht 1910 Kasel und den Ruwertaler Alphornbläsern begleitet. Danach darf sich der Festbesucher auf gemütliches Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und Grillfleisch freuen. anf

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