"Die schönste Stelle meines Lebens"

Morscheid · Der Morscheider Gemeindearbeiter Klaus Rohles geht in den Ruhestand und hat Pläne.

 Klaus Rohles posiert in seinem ehemaligen Dienstfahrzeug, einem Traktor. TV-Foto: Silke Jessen

Klaus Rohles posiert in seinem ehemaligen Dienstfahrzeug, einem Traktor. TV-Foto: Silke Jessen

Foto: Silke Jessen (sj) ("TV-Upload Jessen"

Morscheid (sj) Gemeindearbeiter mähen Rasen, schneiden Hecken, pflegen Beete, reparieren Zäune, reinigen die Straßen und die öffentlichen Plätze. Kurzum: Sie sorgen für Sauberkeit und ein gepflegtes Erscheinungsbild der Ortschaften und sind deshalb für diese überaus wichtig.
Einer dieser wichtigen Männer wurde erst kürzlich in einer kleinen Feierstunde vom Morscheider Gemeinderat in den Ruhestand verabschiedet. Es ist der 63-jährige Klaus Rohles, der sechs Jahre lang mit seinem handwerklichen Know-how, seinem Geschick, seinem Arbeitseifer und seiner Persönlichkeit Morscheid bereichert hat. "Herr Rohles war Gärtner, Schlosser, Fliesenleger, Maurer, Verputzer, Schreiner, Anstreicher, Klempner, Straßenbauer und noch vieles mehr. Er war beflissen und in allen Handwerken firm. Er hat die Arbeit gesucht, gesehen und selbst Lösungsvorschläge gemacht", schwärmt Josef Weber, Ortsbürgermeister von Morscheid. "Er war ein Mann für fast alle Angelegenheiten. Und das, obwohl er Fleischer und kein Handwerker war", bemerkt Weber anerkennend. Rohles erzählt über seinen beruflichen Werdegang: "Nach über 40 Jahren als Fleischer bin ich 2011 als Spätberufener Gemeindearbeiter geworden. Die neue Arbeit wurde für mich schnell zur schönsten Arbeitsstelle meines Lebens. Ich hatte viel mit Menschen zu tun und wenn ich in den Kindergarten kam, haben mich die Kinder gedrückt und ganz aufgeregt ,Herr Rohles, Herr Rohles' gerufen". Erst kürzlich sei er von den Kindern mit Gedichten und kleinen Geschenken, wie einer Wasserwaage, in den Ruhestand verabschiedet worden, erzählt der verdiente Pensionär noch ganz gerührt. Weber ergänzt: "Klaus war bei den Erzieherinnen und Kindern gern gesehen. Schließlich hatte Rohles dort den Kita-Spielplatz generalsaniert, entwässert und anschließend Rollrasen ausgelegt." Als die Kreisstraße ausgebaut wurde, hätte Rohles durch sein außergewöhnliches Können und Engagement bauliche Gestaltungen ermöglicht, die ansonsten aus finanziellen Erwägungen nicht in Frage gekommen wären. So hätte der ehemalige Gemeindearbeiter den Bürgerhausvorplatz, ein Rondell an der Bushaltestelle und andere an der Straße gelegene Rabatte sowie eine Ruhezone am ehemaligen Haus Heinz gestaltet. Er hätte mit seinem Engagement der Gemeinde viel Geld erspart und das Erscheinungsbild Morscheids in den Augen der Öffentlichkeit positiv verändert, erzählt der Ortschef mit sichtbarem Stolz. Dass dieser seinen Gemeindearbeiter auch noch zu später Stunde oder gar samstags mit seinen dringenden Anliegen aufsuchen konnte, darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Und eine wichtige Frage muss natürlich auch gestellt werden: Auf die Frage, was denn der frischgebackene Ruheständler Rohles nun mit so viel freier Zeit anfangen wolle, antwortet dieser: "Ich werde in der Garage werkeln, Fahrrad fahren, meine Weihnachtsbaumkultur hegen und pflegen und natürlich weiterhin, wenn Weber mich braucht, ehrenamtlich als Mann für fast alle Angelegenheiten mit Rat und Tat zur Seite stehen".

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