"Draußen merkt's keiner"

SCHWEICH. Neues Forstrevier, neue Revierorganisation – was den 340 Hektar großen Stadtwald angeht, betritt Schweich Neuland. Deshalb waren die aktuellen Informationen, die Forstdirektor Gundolf Bartmann und Revierförster Franz-Josef Marxen dem Stadtrat vortrugen, höchst willkommen.

"Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Forstamt und zu zwölf neuen Mitarbeitern", begrüßte Forstdirektor Bartmann die Mitglieder des Stadtrats Schweich. Der Chef des Forstamts Trier informierte über die anstehenden Revier- und Bewirtschaftungs-Reformen. Nun wird die Stadt keineswegs Namensgeberin eines Forstamts; Bartmann meinte vielmehr, dass sich der Sitz des Forstamts Trier in Quint auf Schweicher Gemarkung befindet. Die Forstämter Quint und Trier wurden zusammengelegt zum Forstamt Trier. Wie Bartmann weiter mitteilte, soll der Stadtwald Schweich dem Forstrevier Mehring zugeteilt werden. Bisher gehörte Schweich dem Revier Ensch an, das aufgelöst werden soll. Auch Föhren (zum Revier Quint) sowie Ensch und Schleich (zum Revier Leiwen) erhalten neue Zuordnungen. Trotz einer Vergrößerung des Reviers Mehring um etwa ein Drittel auf 1323 Hektar bleibe die volle Dienstleistung für die Waldbesitzer garantiert, betonte der Forstdirektor. Die Zusammenlegung sei auch nicht umstritten, so Bartmann, Aufklärungsbedarf bestehe in erster Linie wegen der geplanten Revierdienstorganisation mit dem so genannten TPL-Konzept (der TV berichtete). Von dieser Neuerung werde draußen niemand etwas merken. "Es sind interne Veränderungen im Ablauf, die zur Bewirtschaftung größerer Flächen und der Optimierung der Holzvermarktung beitragen", sagte Bartmann. Der technische Produktionsleiter (TPL) sei in erster Linie Logistiker und Serviceleister. "Das ist kein Systemwandel, wir brauchen eine Ergänzung durch Spezialisten, um das Forstsystem aufrecht erhalten zu können", warb der Forstdirektor um Zustimmung für die Reform, die der Stadt Schweich voraussichtlich eine jährliche Kostenersparnis von 3100 Euro bringt. Der Rat könne zwar das TPL-Konzept ablehnen, das führe aber mittelfristig zu einem großen Problem, weil zwei Systeme nebeneinander gefahren werden müssten. Laut Bartmann kann sich Schweich auch für eine dreijährige Probephase entscheiden, und danach Bilanz ziehen. Wie Stadtbürgermeister Vitus Blang informierte, wird der Stadtrat in seiner August- oder September-Sitzung über das neue Forstkonzept abstimmen.

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